Die Thüringer schafften es in keiner Phase der Partie, den Liga-Novizen unter Druck zu setzen. Das eigene Angriffsspiel war bewegungsarm und uninspiriert. Der Motor stotterte vor allen Dingen im Mittelfeld. Dort trabten die beiden Sechser Sören Eismann und Pierre Dominik Becken lieber mit dem Gegenspieler an ihrer Seite vom Ball weg.
"Diese Einschätzung kann ich nur bestätigen. Das war so", sagte Kurbjuweit. "So richtig hatte ich nicht das Gefühl, dass einer von ihnen den Ball haben wollte", sagt der Fußball-Lehrer. So gab es aus dem Zentrum heraus auch kaum Anspiele auf die Außenbahnspieler - und vorn standen Alexander Hettich und Velimir Jovanovic allein auf weiter Flur.
Regionalliga Nordost - 1. Spieltag
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Trainersteckbrief Kurbjuweit
Erst mit der Hereinnahme von Daniel Rupf für Becken wurde es besser. Der Neuzugang aus Plauen strahlte überdies auch die dringend benötige Führungsqualität aus.
Gerlach patzt - Giebel erntet Lob
Deutliche Kritik gab es auch an Innenverteidiger Justin Gerlach. Der machte das Rennen vor Christoph Klippel, weil Kurbjuweit gerne einen Linksfüßer neben Abwehrchef Marius Grösch sieht. Nun passierte aber ausgerechnet dem großgewachsenen Gerlach das Malheur vorm 0:1, und auch danach wirkte der Abwehrmann sehr unsicher. "Bei der Körpergröße denkt man doch, dass man mehr Souveränität in der Luft hat", meinte Kurbjuweit.
Lob hatte er für den Rechtsverteidiger Florian Giebel übrig. "Der hat ein großes Herz und rennt wie ein Berserker. Er muss nur noch lernen, seine Kräfte einzuteilen", so der Zeiss-Coach.
Alle könnten mehr leisten, ein solcher Auftritt genüge nicht den hohen Ansprüchen. "Es fehlten Biss und Entschlossenheit. Unsere Passqualität lag deutlich unter unseren Möglichkeiten", sagt Jenas Trainer. Das Ergebnis sei besser als das Spiel gewesen.
Michael Ulbrich
