West

Godens Abschied aus Düren scheint unausweichlich

16 Scorerpunkte in zwölf Spielen

"Kevin ist zu Höherem berufen": Godens Abschied aus Düren scheint unausweichlich

In Topform: Dürens Topscorer Kevin Goden

In Topform: Dürens Topscorer Kevin Goden IMAGO/Brauer-Fotoagentur

"Am liebsten würden wir ihn nicht mehr hergeben", sagt Präsident Wolfgang Spelthahn über Kevin Goden. "Aber wir haben Augen im Kopf: Kevin ist zu Höherem berufen und wird früher oder später ein Angebot erhalten, das er annehmen muss."

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Wenn er so weitermacht, wohl eher früher als später. Zwölf Einsätze, neun Tore und sieben Vorlagen - so lautet die Bilanz des Topscorers der Regionalliga West. In Düren darf man sich trotzdem Hoffnung machen, dass Goden zumindest seinen bis zum Saisonende laufenden Vertrag erfüllt: "Ich sehe keine Notwendigkeit für eine vorzeitige Veränderung und fühle mich nach wie vor sehr wohl hier."

Trotz des jüngsten Abgangs von Chefcoach Boris Schommers zum MSV Duisburg wohlgemerkt. Schließlich war er es, der Goden ausbildete (beim 1. FC Köln), zu fünf Bundesliga-Einsätzen verhalf (als Co-Trainer des 1. FC Nürnberg) und im vergangenen Winter nach Düren lotste.

Den Wechsel seines Förderers in die 3. Liga nahm Goden sportlich: "Ich gönne Boris die Rückkehr ins Profigeschäft." Letzteres peilt der Stürmer selbst an: "Natürlich vermisse auch ich die großen Stadien. Es bleibt dabei: Ich will, dass meine Karriere wieder Fahrt aufnimmt."

Ein "Empfehlungsschreiben" gibt es sogar aus den eigenen Reihen. "Ich traue Kevin die 2. Liga ohne Weiteres zu", sagt Spelthahn. "Und wenn wir ihn eines Tages tatsächlich wieder in der Sportschau sehen, können wir stolz behaupten: Düren war sein Sprungbrett."

Kevins Tempo gepaart mit seiner Physis ist nicht zu ersetzen und einfach außergewöhnlich."

Interimstrainer Carsten Wissing kennt die Stärken seiner Offensiv-Waffe

Trotz aller Ambitionen konzentriert sich Goden aufs Hier und Jetzt, also auf seine Genesung. Im Duell bei Fortuna Köln (0:1) erlitt er eine Zerrung und verpasste die jüngste Partie gegen das Schlusslicht RW Ahlen (1:3). Ein Comeback im Spiel beim Spitzenreiter FC Bocholt ist laut Interimstrainer Carsten Wissing "nicht ausgeschlossen. Wir werden aber nichts riskieren."

Über 30 km/h schnell

Denn ein längerer Ausfall würde Düren noch empfindlicher treffen: "Kevins Tempo gepaart mit seiner Physis ist nicht zu ersetzen und einfach außergewöhnlich." Nicht bloß auf Regionalliga-Niveau. Bei seinem letzten Bundesliga-Einsatz gegen Werder Bremen im Februar 2019 (1:1) wurde Goden als schnellster Spieler geblitzt. Mit 33,45 Kilometern pro Stunde. "Kevin war vom ersten Tag an wichtig, aber in dieser Saison kommt noch die Effizienz hinzu", sagt Wissing über den Mann mit den 30 Drittliga-Einsätzen. Darüber hinaus sei er ein "Vorbild in puncto Professionalität und Ehrgeiz".

Ein Lob, das Goden gerne erwidert. "Carsten ist ein Fachmann, gibt immer 100 Prozent und genießt trotz seiner erst 30 Jahre großen Respekt. Er und Martin Grund machen einen tollen Job. Ich persönlich würde an diesem Duo festhalten." Wenigstens bis zur Winterpause wird der Verein wohl genau das tun.

Die Lehren aus dem Ahlen-Spiel

Wissing selbst beschäftigen aktuell andere Dinge: "Wir bekommen in dieser Liga nichts geschenkt - diese Lektion haben wir aus dem Ahlen-Spiel hoffentlich gelernt." Das Selbstvertrauen hat offenbar nicht gelitten: "Wir werden wieder aufstehen und haben die Qualität auch Bocholt zu schlagen." Zur Not auch ohne Topscorer Goden.

Tim Miebach

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