3. Liga

Keine Verabschiedungen in Saarbrücken: "Fokus auf das Spiel"

Ziehl sieht "einzigartige Konstellation"

Keine Verabschiedungen in Saarbrücken - "Fokus soll auf dem Spiel liegen"

FCS-Coach Rüdiger Ziehl erlebte nach der Niederlage der Dresdner in Meppen eine "deutlich bessere Stimmung" in seiner Mannschaft.

FCS-Coach Rüdiger Ziehl erlebte nach der Niederlage der Dresdner in Meppen eine "deutlich bessere Stimmung" in seiner Mannschaft. IMAGO/Fussball-News Saarland

Der 1. FC Saarbrücken hat den Aufstieg in die 2. Bundesliga vor dem letzten Spieltag zwar nicht mehr in der eigenen Hand, ist aber nach der Dresdner 1:4-Niederlage in Meppen noch voll im Rennen. Der Patzer der Konkurrenz sorgte am vergangenen Montag für einen Stimmungsumschwung beim FCS, der zuvor selbst nicht über ein 2:2 gegen den MSV Duisburg hinaus gekommen war.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass man noch mal angreifen kann, dass noch mal was möglich ist, wurde erhöht. Klar, es muss immernoch eine Mannschaft vor uns patzen, aber nicht zwei. Entsprechend gibt es eine deutlich bessere Stimmung", erklärte Rüdiger Ziehl auf der Pressekonferenz.

Mit diesem Optimismus soll der Heimsieg gegen Viktoria Köln gelingen. Der Coach betonte allerdings, dass er "ein schweres Ding" erwarte: "Wir sind in der Rückrundentabelle Vierter, das wäre ein Relegationsplatz, und Köln ist nur zwei Punkte hinter uns. Das zeigt die Stärke."

Gewinnen die Saarbrücker, müssen sie auf einen Patzer der Konkurrenz aus Wiesbaden oder Osnabrück hoffen. Auch Dresden ist punktgleich mit dem FCS noch nicht abzuschreiben. "Diese Konstellation, wie wir sie jetzt haben, dass vier Mannschaften am letzten Spieltag alles erreichen oder 'alles verlieren' können, ist glaube ich einzigartig und zeigt, wie eng diese Liga ist."

Drucksituationen "hatten wir schon ein paar mal"

Dass der enorme Druck seiner Mannschaft zusätzlich Probleme bereiten könnte, glaube Ziehl jedenfalls nicht. "Die Situation, das von einem Endspiel und von 'verlieren verboten' gesprochen wurde, hatten wir schon ein paar mal", erinnerte sich der Trainer. "Die Mannschaft hat da immer bewiesen, dass sie in der Lage ist, eine gute Leistung abzurufen und auch zu gewinnen", war Ziehl überzeugt, auch wenn er anmerkte, dass es am letzten Spieltag "mit Sicherheit ein bisschen mehr" Druck gibt.

Der aufstiegskampf in der 3. liga

Einer, der mit seiner Erfahrung in Drucksituationen eine Stütze gewesen wäre, ist Manuel Zeitz. Der 32-Jährige fehlt allerdings rotgesperrt. Ziehl warf Lukas Boeder und Dominik Becker als mögliche Alternativen in den Raum.

Neben den langzeitverletzten Sebastian Jacob (Kreuzbandriss), Steven Zellner (Knie-OP) und Robin Scheu (Fuß) steht außerdem ein kleines Fragezeichen hinter Top-Torjäger Adriano Grimaldi. Der Angreifer mit neun Saisontreffern war unter der Woche krank. "Da muss man sehen, ob es Sinn macht, dass er von Anfang an spielt, wie lange das dann funktioniert, oder ob er dann als Einwechselspieler, das hat er oft genug bewiesen, sehr, sehr wertvoll sein kann."

"Verabschiedungen werden nachgeholt"

Die entscheidende Partie ist gleichzeitig auch das letzte Heimspiel der Drittliga-Saison für den FCS und damit eigentlich der Zeitpunkt, um scheidende Spieler zu verabschieden und noch einmal von den Fans feiern zu lassen. Dieser Programmpunkt wird am Samstag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Ludwigsparkstadion entfallen.

"Ich bin auf den Mannschaftsrat zugeangen und habe sie gefragt, wie sie es sehen", erklärte Ziehl den Entscheidungsprozess. "Ich habe erlebt, wie es letzte Woche in Duisburg war, als die Verabschiedung schon ein bisschen länger gedauert hat. Die Spieler stehen da rum, sind nervös und wissen nicht, was sie machen sollen."

Zuhause soll es dagegen keine Ablenkungen geben. "Es kam dann auch aus der Mannschaft heraus, dass wir das nicht machen. Da geht es nicht um die Wertschätzung der Spieler. Wir haben da ein ganz, ganz wichtiges Spiel. Der komplette Fokus soll auf diesem Spiel liegen und die Verabschiedungen werden nachgeholt", kündigte Ziehl an.

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