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Jakob Piil siegt in Marseille

10. Etappe: Feld ließ neunköpfige Ausreißergruppe gewähren - Haselbacher Fünfter

Jakob Piil siegt in Marseille

Verschnaufpause: Lance Armstrong beim Plausch mit dem Once-Team.

Verschnaufpause: Lance Armstrong beim Plausch mit dem Once-Team. Kicker

Zweiter wurde zeitgleich nach 5:09:32 Stunden (42,55 km/h) der Italiener Fabio Sacchi (Saeco) vor dem Niederländer Bram de Groot (Rabobank), der 49 Sekunden Rückstand hatte.

Das Hauptfeld mit allen Favoriten und Trikotträgern kam mit hohem Rückstand ins Ziel, die Spitze der Gesamtwertung blieb jedoch unverändert. Lance Armstrong (US Postal) behält also das Gelbe Trikot vor dem Kasachen Alexander Winokurow (Team Telekom).


Die Tageswertung


Nach dem schweren Sturz des Basken Joseba Beloki (Once) vom Vortag gab es auch am Dienstag wieder einen Zwischenfall, wobei ein Zuschauer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Euskaltel-Fahrer Alberto Lopez de Munain kollidierte nach rund 110 km des zehnten Teilstücks nach einem Fahrfehler mit einem jungen Radsportfan. Beide wurden daraufhin von den Ärzten untersucht, über die Schwere der Verletzung war vorerst nichts bekannt. Munain setzte die Fahrt, wenngleich mit Problemen, fort.

Zum Etappenverlauf:

Bereits nach rund 14 Kilometern, also kurz nach der ersten Sprintwertung, hatte sich eine neunköpfige Gruppe vom Feld absetzen können. Garcia Acosta (ibanesto), de Groot (Rabobank), Sacchi (Saeco), Gaumont (Cofidis), Piil (CSC), Jose Enrique Gutierrez (Kelme), Baguet (Lotto), Damian Nazon (Brioches) und im Gerolsteiner-Trikot Rene Haselbacher bestimmten fortan das Geschehen. Der Österreicher Haselbacher zeigte sich von seinem schweren Sturz auf der dritten Etappe prächtig erholt. Da keiner der Vorausfahrenden dem im Gesamtklassement führenden Armstrong gefährlich werden konnte, ließ das Hauptfeld die Ausreißer gewähren - der Vorsprung wuchs beständig an, zum Teil auf deutlich über 20 Minuten. Eine Blockade von Umweltschützern kostete zusätzlich über eine Minute.

Lange Zeit fuhr die Ausreißergruppe geschlossen. Erst nach der zweiten Bergwertung rund fünfzig Kilometer vor dem Ziel in Marseille konnte sich der Kelme-Fahrer Gutierrez aus der Neuner-Gruppe absetzen. Die anderen acht Fahrer konnten sich zunächst nicht auf eine entschlossene Verfolgung des Spaniers einigen. 16 Kilometer vor dem Zielstrich war der Spanier dann jedoch gestellt und fiel zurück. Es begannen bekannte taktische Spielchen, ein Fahrer nach dem anderen versuchte wegzuspringen. Der Däne Piil und der Italiener Sacchi hatten damit Erfolg, das Sextett um Haselbacher verspekulierte sich und konnte nicht mehr aufschließen. Piil gewann den Sprint letztlich vor dem Saeco-Fahrer auf der kilometerlangen Zielgeraden am Stade Velodrome in der Hafenmetropole. Haselbacher wurde nach starker Leistung Fünfter. Den Sprint des Hauptfeldes um Platz zehn gewann der Australier Baden Cooke vor seinem Landsmann Robbie McEwen. Team-Telekom-Sprinter Erik Zabel (Unna) wurde Zwölfter und festigte den dritten Rang in der Punktewertung.

Nach dem Ruhetag am Mittwoch müssen die Fahrer am Donnerstag eine überwiegend flache Etappe von Narbonne nach Toulouse (153,5 km) bestreiten.