Formel 1

Highspeed in der Höhenluft von Mexiko - Formel 1 auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez

Frenetische Fans am Autodromo Hermanos Rodriguez

Highspeed in der Höhenluft von Mexiko

Der fünfte Streich? Mercedes-Pilot Lewis Hamilton kann sich in Mexiko erneut zum Weltmeister krönen.

Der fünfte Streich? Mercedes-Pilot Lewis Hamilton kann sich in Mexiko erneut zum Weltmeister krönen. imago

Namensänderung der Strecke

Ein Blick zurück: Zwischen 1963 und 1970 gastierte die Motorsport-Königsklasse bereits in Mexiko, damals hieß der Rundkurs noch Magdalena-Mixhuca-Sportpark. 16 Jahre später folgte das zweite Intermezzo, unter dem bis heute bekannten Namen Autodromo Hermanos Rodriguez legte die Formel 1 sieben Jahre lang einen Stopp in Mexiko ein (1986-1992). Der Strecke ihren Namen geben die Brüder Ricardo und Pedro Rodriguez. Dem jüngeren Ricardo kostete die Heim-Strecke allerdings 1962 das Leben, dem zwei Jahre älteren Pedro wurde der Norisring in Nürnberg zum Verhängnis (1971).

Architekt Tilke übernahm Federführung

Der letzte Sieger auf der alten Strecke war Nigel Mansell im Williams (1992). Wer in diesem Jahr ganz oben steht, bleibt bis Sonntagabend noch im Dunklen. Im Gegensatz zu den Veränderungen, die am Kurs vorgenommen wurden: Die Streckenlänge beispielsweise beträgt nun 4,304 Kilometer. Bei den Umbauarbeiten führte einmal mehr das Architekturbüro von Hermann Tilke die Leitung. Dabei wurde am ursprünglichen Streckenlayout nicht viel geändert, kosmetische Änderungen standen aber durchaus auf dem Arbeitsplan.

Peraltada-Kurve durch ein Baseballstadion

Der Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko

Der Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko kicker

In den Fokus von Tilke rückte dabei besonders die legendäre Peraltada-Zielkurve, die durch langsamere Ecken ersetzt und dadurch entschärft wurde. Vor der Einfahrt ins Oval geht es nun scharf nach rechts durch ein Baseballstadion, in dem bis zu 42.000 Fans erwartet werden. Nach der anschließenden Kurvenkombination führt die Strecke auf den zweiten Teil der Ovalkurve und zurück auf die Start- und Zielgerade.

Sinn der kosmetischen Anpassungen war, den ursprünglichen Charakter der Traditionsstrecke beibehalten zu können. Die Motorsport-Fans in Mexiko sind heiß auf die Formel 1: Der Hype ist riesengroß, die Veranstalter rechnen erneut mit bis zu 250.000 Fans entlang der Strecke.

Eine große Besonderheit der Strecke ist auch die Höhenlage. Mexico City befindet sich auf über 2.000 Metern Höhe, wodurch der Luftwiderstand deutlich geringer ist als auf anderen Strecken. Die Folge: Trotz maximalen Abtriebs erreichen die Boliden absolute Höchstgeschwindigkeiten jenseits der 360 km/h.

Rekordhalter Vettel

Den Streckenrekord hält seit vergangenem Jahr Sebastian Vettel. 2017 brauchte er 1:18,785 Minuten für die schnellste Umrundung des Kurses, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 196,666 km/h entspricht.

Schließt Hamilton zu Fangio auf?

Hamilton geht mit einem Vorsprung von 70 Punkten in den Großen Preis von Mexiko. Er braucht am Sonntag mindestens fünf Punkte, um den Formel-1-Titel wie im vergangenen Jahr vorzeitig und erneut auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez zu gewinnen.

Das bedeutet mindestens Platz sieben und sechs Punkte. Selbst bei einem Sieg seines WM-Verfolgers Sebastian Vettel stünde der Mercedes-Pilot dann als neuer Champion fest. Bei Rang acht und vier Zählern sowie einem Erfolg von Ferrari-Star Vettel müsste der Brite noch warten.

Vor einem Jahr hatte sich Hamilton ebenfalls im drittletzten Saisonrennen den Fahrer-Titel gesichert. Gelingt es ihm wieder, schließt er zur Rennlegende Juan-Manuel Fangio auf. Der Argentinier gewann ebenfalls fünfmal die WM. Für den Rekord von Michael Schumacher würden ihm dann noch zwei weitere Titel fehlen.

mas/msc

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