GP von Deutschland Rennen

2013

Endstand

1 Sebastian Vettel 2 Kimi Räikkönen 3 Romain Grosjean 4 Fernando Alonso 5 Lewis Hamilton 6 Jenson Button 7 Mark Webber 8 Sergio Perez 9 Nico Rosberg 10 Nico Hülkenberg 11 Paul di Resta 12 Daniel Ricciardo 13 Adrian Sutil 14 Esteban Gutierrez 15 Pastor Maldonado 16 Valtteri Bottas 17 Charles Pic 18 Giedo van der Garde 19 Max Chilton 20 Jean-Eric Vergne 21 Jules Bianchi 22 Felipe Massa
1:41:14,711 + 1,008 + 5,830 + 7,721 + 26,927 + 27,996 + 37,562 + 38,306 + 46,821 + 49,892 + 53,771 + 56,975 + 57,738 + 1:00,160 + 1:01,929 + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde Hydraulik, 22. Runde Motorschaden, 21. Runde Dreher, 3. Runde

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Start beim GP von Deutschland: Sebastian Vettel (li.) biegt als Führender in die erste Kurve ein.

Start beim GP von Deutschland: Sebastian Vettel (li.) biegt als Führender in die erste Kurve ein. picture alliance

Bei sensationell gutem Wetter in der Eifel schickte Starter Charlie Whiting die 22 Boliden pünktlich auf die Strecke. Beide Red Bull erwischten einen Traumstart und zogen bereits vor der ersten Kurve an Pole-Setter Hamilton vorbei. Dieser hatte noch alle Hände voll zu tun, um die Angriffe von Räikkönen und Grosjean in den beiden Lotus abzuwehren. Auch im Mittelfeld ging bei der tückischen ersten Kurve alles glatt. Die Fahrer blieben vorsichtig und schafften es ohne "Flügelsalat" in die erste Runde.

Ferrari begann das Rennen mit einer, im Vergleich zu den anderen Spitzenteams, konträren Reifenstrategie. Die Roten aus Maranello begannen den Grand Prix mit harten Reifen, stoppten ebenfalls dreimal und beendeten das Rennen mit den weichen Pneus. Dies kostete Alonso zu Beginn zwar eine Sekunde pro Runde, half dem Iberer dafür aber in der Schlussphase. Massa warf seinen Wagen in der vierten Runde ohnehin mit einem Dreher nach Start und Ziel weg und musste das Rennen vorzeitig beenden.

Pitstopp-Panne: Webber verliert den rechten Hinterreifen

Die erste Runde der Reifenwechsel eröffnete Hamilton bereits nach sechs Umläufen. Sofort reagierte Red Bull und holte hintereinander Vettel und Webber an die Box. Vettel hatte dabei das Pech im Verkehr wieder auf die Strecke zu kommen. Der Titelverteidiger büßte seinen Vorsprung ein. Noch schlimmer erwischte es Webber. Er fuhr zu früh an der Box los. Sein rechter hinterer Reifen war noch nicht befestigt. Prompt löste sich das Rad, hüpfte durch die Box und traf einen bedauernswerten Kameramann. Der Australier wurde zurück geschoben, bekam ein neues Rad und hetzte mit Rundenrückstand dem Feld hinterher.

An der Spitze setzte sich in den folgenden Runden Grosjean im Lotus vom Rest des Feldes ab, zumal sich auch die Ferrari-Strategie nicht auszuzahlen schien. Trotz der harten Pneus musste Alonso auch schon in der 13. Runde zum "Kundendienst".

Nachdem sich auch Grosjean neue Reifen geholt hatte übernahm Vettel, trotz aller Schwierigkeiten wieder die Führung. Der Franzose hatte sich mit seinem Husarenritt allerdings auf Platz zwei vorgefahren und schaffte es auch mit den neueren Reifen den amtierenden Weltmeister unter Druck zu setzen. Dahinter stellte auch Räikkönen die gute Abstimmung der Lotus unter Beweis. Er kassierte Hamilton in der 19. Runde und setzte sich, boxenstopp-bereinigt, auf den dritten Platz. Ohnehin kämpfte der Brite mehr mit seinem Auto und mangelndem Grip. Als nächstes musste er sich von Alonso überholen lassen.

Eine Safety-Car Phase Eingangs der 24. Runde eröffnete fast allen Piloten die Möglichkeit für einen entspannten Boxenstopp. Bianchis Marussia war mit einem Motorschaden liegen geblieben. Beim Bergungsversuch riss sich der Wagen los und rollte führerlos über die Strecke. Bernd Mayländer reagierte schnell und sammelte seine "Schäfchen" ohne Probleme ein.

Lange sieben Runden blockierte das Safety-Car das Rennen. Mittlerweile hatte sich sogar Webber zurückgerundet und schloss bis zum Ende des Feldes auf. Mit Beginn der 30. Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Dabei ließ Vettel nichts anbrennen. Er setzte sich zusammen mit den beiden Lotus vom Rest des Feldes ab. Alonso blieb dahinter. Mit Button und Hülkenberg folgten zwei Piloten, die bis dato einen Stopp weniger hatten. Erst dahinter donnerte Pole-Setter Hamilton um den Kurs.

Die beiden Lotus-Piloten ließen sich von Vettel allerdings nicht abschütteln. Mit Fortdauer des Rennens wurden die Reifen von Grosjean und Räikkönen immer besser und die beiden rückten näher an den Red Bull heran. Rundenlang jagte Grosjean den Red Bull vor sich her, sah allerdings keine Möglichkeit einen Überholvorgang anzusetzen. Bereits in der 42. Runde entschloss sich die Lotus-Crew zum dritten Boxenstopp für Grosjean. Dabei teilte Lotus seine beiden Wagen strategisch auf. Räikkönen versuchte den dritten Stint so lange wie möglich auszudehnen.

Räikkönen bläst vergeblich zur Schlussoffensive

Red Bull reagierte erneut sofort auf den Lotus-Stopp und holte Vettel eine Runde nach Grosjean zur Box. An der Spitze trat Räikkönen die Flucht nach vorne an. Dahinter befand sich Alonso im Schlepptau des Finnen. Beide Piloten hatten sich für die letzten Umläufe weiche Reifen "zurücklegen" lassen. Damit machten sie sich auf die Jagd nach den beiden Führenden. Der Abstand war nicht besonders groß.

Die weichen Reifen eröffneten Räikkönen und Alonso in der Endphase des Rennens traumhafte Rundenzeiten. Mit einem leichter werdenden Auto flogen die Verfolger an Grosjean und Vettel förmlich heran. Lediglich einige Überrundungsvorgänge hielten die Aufholjagd in Grenzen. In der 56 Runde konnte sich Räikkönen mit Teamorder an Grosjean vorbei mogeln. Allerdings hielt Vettel auf seinen abgefahrenen Medium-Reifen immer noch einem Vorsprung von 2,5 Sekunden.

Eingangs der drittletzten Runde war das Rennen an Spannung nicht mehr zu überbieten. Sowohl Vettel als Erster, als auch Grosjean als Dritter hatten mit Räikkönen und Alonso jeweils einen Konkurrenten mit frischen, weichen Reifen im Nacken sitzen. Vettel verteidigte einen Vorsprung von einer guten Sekunde über mehrere Runden, so dass Räikkönen den Flügel auf der Geraden nicht flach stellen durfte. Bis zum Zielstrich verteidigte der Heppenheimer geschickt seinen ersten Sieg beim Deutschland-Grand-Prix und seinen 30. in seiner Karriere.