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Die bewegte Laufbahn des Argentiniers
Einst gewann er Turniere und Meisterschaften schier im Alleingang, abseits des Platzes hatte "der Göttliche" immer wieder Probleme. Ein Blick auf die außergewöhnliche Karriere des Diego Armando Maradona, der am 25. November 2020 im Alter von 60 Jahren verstarb. imago images (2), Getty Images
Als junger Balljongleur in den Halbzeitpausen der ersten Mannschaft war der "Pibe de oro", der Goldjunge, längst bekannt, als er im Herbst 1976 - zehn Tage vor seinem 16. Geburtstag - sein Profi-Debüt für die Argentinos Juniors gab. Getty Images
In seiner Heimat wurde der 1,66 Meter kleine Linksfuß als absolutes Ausnahmetalent gefeiert, Argentiniens Nationaltrainer Cesar Luis Menotti wollte Maradona allerdings nicht verheizen. Die Albiceleste wurde 1978 ohne den damals 17-Jährigen Weltmeister im eigenen Land - ein Jahr später, er war längst A-Nationalspieler, führte die überragende Nummer zehn eben Argentiniens U 20 zum WM-Titel. Maradonas Durchbruch als (kommender) Weltstar des Fußballs. imago images
Mit links schlug der gedrungene, aber dynamische Maradona Traumpass um Traumpass. Auch seine Distanzschüsse, speziell seine Freistöße, waren gefürchtet. Getty Images
Bei den Argentinos Juniors sorgte Maradona für Furore, wurde als Mittelfeldspieler mehrmals Torschützenkönig. Mit 20 folgte der logische Wechsel zu Topklub Boca Juniors, wo der Spielmacher in nur einer Saison den nächsten Schritt ging und sich - inoffiziell - zum besten Fußballer der Welt aufschwang. imago images
Als solcher wurde der 21-Jährige bei der WM 1982 heiß erwartet - Maradonas WM-Debüt verlief allerdings nicht wie geplant. Trotz guter Leistungen machte dem Superstar die raue Gangart seiner rigorosen Manndecker wie Italiens Claudio Gentile zu schaffen. Im Zwischenrundenspiel gegen Brasilien platzte Maradona nach einem harten Foul an seinem Kollegen der Kragen - für eine Tätlichkeit wurde er des Feldes verwiesen, Argentinien schied aus. imago images
Der nächste Wechsel, zu einem europäischen Topklub, war dennoch überfällig: Maradona schloss sich nach der WM 1982 dem FC Barcelona an. Sein Debüt für die Katalanen gab der Ausnahmekönner in einem Testspiel beim SV Meppen, im Emsland erzählt man sich noch heute davon. imago images
Bei Barça wurde Maradona nicht glücklich. Nach Querelen mit Trainer Udo Lattek setzte ihn eine Hepatitis-Erkrankung, später ein Bruch seines Sprunggelenks monatelang außer Gefecht. 1983 führte Maradona Barcelona in den Endspielen von Pokal und Ligapokal jeweils zu Siegen über Real Madrid, im Sommer 1984 war das Verhältnis zwischen eigenwilliger Vereinsführung und "enfant terrible" nicht mehr zu kitten. imago images
Der Wechsel des weltbesten Spielers zum vor seiner Ankunft beinahe abgestiegenen Napoli war mehr als ungewöhnlich. Dennoch krempelte Maradona, ohne überragende Mitspieler, das Team schier im Alleingang binnen drei Jahren derart um, dass die Partenopei 1987 das Double aus der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte und der Coppa Italia feiern durften. Für einen Klub des vom "reichen Norden" verpönten "armen Südens" vor allem ein moralischer Triumph. imago images
Apropos Alleingang: Unmittelbar vor Neapels erster Meistersaison hatte Maradona Außenseiter Argentinien im Stile einer "Ein-Mann-Mannschaft" zum WM-Titel 1986 geführt. Sinnbildlich dafür sein Solo im Viertelfinale gegen England, das später als "Tor des Jahrhunderts" ausgezeichnet wurde. Getty Images
Nur drei Minuten zuvor hatte Maradona den einen Treffer erzielt, der vielleicht noch berühmter ist. Mit der selbsternannten "Hand Gottes", zu einer Faust geballt, bugsierte er den Ball über Peter Shilton ins Tor - alle hatten es gesehen, nur Schiedsrichter Ali Bennaceur nicht. imago images
Im Halbfinale gegen Belgien spielte Maradona vielleicht noch besser als gegen England, im Finale gegen das Team der Bundesrepublik Deutschland entschied auch sein Pass auf Jorge Burruchaga die Partie. Mit fünf Toren, fünf Vorlagen und etlichen Dribbeleinlagen bleibt Maradonas WM-Auftritt 1986 wohl bis heute die beste individuelle Performance der Turnier-Geschichte. Getty Images
In Neapel lebte Maradona ein Lotterleben, er konnte sich speziell nach der Meisterschaft 1987 geradezu alles erlauben. Hier taucht er mit seinem Ferrari Testarossa beim Mannschaftstraining auf. Getty Images
Seine Spitznamen lauten "D10S" oder "der Göttliche" - in Neapel meinen sie das todernst. Maradona wird ob seiner Leistungen und Erfolge bis heute wie eine Gottheit verehrt, überall in der Stadt sind etwa kleine Maradona-Schreine zu finden. Getty Images
Denn die Saison 1986/87 war keine Ausnahme. In den beiden Folgejahren wurde Napoli Vizemeister, ehe Maradona (Serie-A-Torschützenkönig 1988) 1990 eine zweite Meisterschaft an den Fuß des Vesuv holte. International triumphierten die Partenopei 1989 im damals noch prominenter besetzten UEFA-Cup. Im Halbfinale wurde der FC Bayern geschlagen, im Finale der VfB Stuttgart. Getty Images
Mit Angreifer Careca bildete Maradona ein brandgefährliches Duo. Gerade im Umschaltspiel waren der dribbel- und passstarke Argentinier und der schnelle und eiskalte Brasilianer kaum zu stoppen. Getty Images
In dieser Zeit war die Serie A die unangefochten beste Liga Europas, die meisten Stars spielten bei italienischen Teams. Gegen Ruud Gullit (l.) und Milan glänzte Maradona besonders gerne. Getty Images
Trotz eines lädierten Knöchels und eines merklich schwächeren Kaders führte Maradona die Albiceleste bei der WM 1990 in die Nähe einer Titelverteidigung. Im Endspiel gegen Deutschland war Argentinien allerdings chancenlos, weil Guido Buchwald (l.) und Co. nur einen Mann ausschalten mussten. Maradonas bester Mitspieler Claudio Caniggia fehlte gesperrt. imago images
Die WM 1990 war der letzte große Auftritt des in Italien zunehmend angefeindeten Maradona. Im April 1991 flog sein jahrelanger Drogenmissbrauch bei einer Dopingprobe auf, die FIFA sperrte ihn für 15 Monate. Getty Images
In der Saison 1992/93 kehrte ein unfitter und gealterter Maradona auf die Bildfläche zurück. Beim FC Sevilla konnte er seine alte Klasse gelegentlich, nicht mehr aber auf konstanter Basis aufblitzen lassen. Den Ausnahmespieler Maradona gab es nicht mehr. Getty Images
Im Vorfeld der WM 1994 arbeitete Maradona in Argentinien an seiner Fitness, spielte schließlich ein vielversprechendes Turnier in den USA - bis er nach dem Vorrundenspiel gegen Nigeria des Dopings überführt wurde. Der zweite, entscheidende Rückschlag für die Weltkarriere. imago images
Unter anderem eine Magenverkleinerung half Maradona, wieder in die Spur zu finden. Er versuchte sich als Trainer, coachte sogar Argentinien - am Ende unglücklich - bei der WM 2010. Getty Images
Wo auch immer er zwischen Argentinien und Neapel aufkreuzte, wurde er weiterhin gefeiert und verehrt. Nur wenige Wochen nach seinem 60. Geburtstag starb er an einem Herzversagen. Die Fußball-Welt wird ihn als einen der besten Spieler der Geschichte immer in Erinnerung bewahren. imago images