3. Liga

VfL-Coach JoeEnochs: "Wir haben in den letzten Wochen so viel auf die Schnauze bekomme und von daher schauen wir nur von Spiel zu Spiel"

VfL Osnabrück macht Schritt aus der Krise und klopft oben an

Enochs: "Haben so viel auf die Schnauze bekommen"

Blickt direkt auf das Spiel gegen Regensburg: VfL-Coach Joe Enochs.

Blickt direkt auf das Spiel gegen Regensburg: VfL-Coach Joe Enochs. imago

Die Niedersachsen, die vor der Partie zwei Zähler hinter dem CFC auf Platz neun rangierten, taten sich gegen die von starken Personalsorgen geplagten Gäste aus Sachsen zu Beginn schwer, gingen aber durch den besten Mann auf dem Feld, Nazim Sangaré (kicker-Note 1,5), mit 1:0 in Führung. Der Torschütze selbst wollte seine Leistung im NDR nicht überbewerten, war allerdings mit sich selbst im Reinen, da er "nach dem Spiel in den Spiegel schauen und sagen kann, dass ich alles gegeben habe. Dass ich dann ein Tor schieße - umso schöner".

Führung bringt nicht die nötige Sicherheit

Dennoch brachte, wie auch Enochs nach der Partie analysierte, die Führung zunächst nicht die erwünschte Stabilität: "Wir standen am Anfang der zweiten Halbzeit enorm unter Druck. Die Situation ist nicht einfach gewesen. Wir gehen zwar in Führung, sind aber nicht so sicher, wie wir uns in den letzten beiden Spielen präsentiert haben."

Spielersteckbrief Heider
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Der Schiedsrichter hat nicht gepfiffen, also war es kein Foul.

Marc Heider über seinen Treffer

Marc Heiders Treffer zum 2:0 war "zu diesem Zeitpunkt enorm wichtig", wie der Trainer konstatierte. Ähnlich sah es auch Heider: "In der ersten Halbzeit war das Spiel nicht so gut, aber in Durchgang zwei haben wir uns den Sieg auf jeden Fall verdient." Dass dem Tor des 30-Jährigen ein zumindest grenzwertiges Einsteigen gegen CFC-Kapitän Conrad vorangegangen war, ließ den Offensivmann kalt. "Der Schiedsrichter hat nicht gepfiffen, also war es kein Foul", kommentierte Heider das für ihn "reguläre Tor".

Nächster Gedanke: Jahn Regensburg

Mit nun sechs von möglichen neun Zählern aus der englischen Woche schoben sich die Niedersachsen an den Chemnitzern vorbei auf Rang sechs - mit nur zwei Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz. Wird der gegen den VfR Aalen verhängte Punktabzug rechtskräftig, schmilzt der Rückstand sogar nur auf einen Punkt. An einen möglichen Aufstieg will der US-amerikanische Trainer jedoch noch keinen Gedanken verschwenden. In den letzten sechs Wochen, in denen die Osnabrücker aus sieben Partien nur einen Dreier einfahren konnten, "haben wir so viel auf die Schnauze bekommen und von daher schauen wir nur von Spiel zu Spiel". In dieser "Achterbahnfahrt", wie es der Coach ausdrückte, war "die Arbeit sehr stressig und man hört viele Dinge von außen".

Marc Heider

Brachte den VfL mit 2:0 in Front: Marc Heider. imago

Doch beim VfL ließ man sich nicht aus dem Konzept bringen: "Gott sei Dank ist der Verein ruhig geblieben. Wir haben sachlich, fachlich weitergearbeitet und so werden wir es auch weiterhin tun", so der 45-Jährige. Somit lautet das nächste Ziel Regensburg. Der dort beheimatete Jahn stellt die Enochs-Truppe am kommenden Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) vor eine große Herausforderung: "Wenn wir dort etwas mitnehmen wollen, müssen wir viel besser auftreten als heute und sehr, sehr, sehr kompakt stehen", sagte der Coach schon unmittelbar nach dem Chemnitz-Spiel.

Großes Lob für Herrlich-Team

Das Hinspiel, das im heimischen Stadion an der Bremer Brücke mit 1:2 verloren ging, ist für die Osnabrücker Warnung genug. Enochs selbst hat großen Respekt vor dem Tabellenvierten und stellt große Vergleiche auf: "Es ist zwar ein Aufsteiger, aber man sieht auch an Würzburg aus der letzten Saison, wie schnell das gehen kann." Den Unterfranken gelang in der letzten Spielzeit der Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Liga.
Dennoch will man beim VfL nichts unversucht lassen, "auswärts mindestens einen Punkt mitzunehmen". Denn schließlich lockt sie doch irgendwie - die Aussicht auf Rang drei.

kög