Schon bei der WM 2010 hatte sich van Marwijk kurzfristig gegen eine Nominierung von "Van Gol" entschieden, und auch diesmal wird der ehemalige HSV-Stürmer nicht mit von der Partie sein. Van Nistelrooy, EM-Teilnehmer 2004 und 2008, reagierte gelassen auf die schlechte Nachricht. "Er hat sich sehr anständig verhalten", sagte der Welttorjäger von 2002 über van Marwijk.
Anständig und auch folgerichtig: Van Nistelrooy war im vergangenen Sommer vom Hamburger SV zum FC Malaga nach Spanien gewechselt, doch der einstige Weltklassemann (Manchester United, Real Madrid) fand nicht mehr zu alter Form zurück. Bei Malaga verlor der 35-Jährige nach schwachem Saisonbeginn seinen Stammplatz, kam seit Ende Oktober meist nur noch als Einwechselspieler zum Einsatz - oft genug verzichtete Manuel Pellegrini ganz auf die Dienste von "Van Gol" (drei Tore in 20 Ligaspielen), der schon über sein Karriereende im Sommer laut nachgedacht hatte.
Sein mutmaßlich letztes Länderspiel bestritt er damit beim 3:1 gegen Österreich im Februar 2011. Mit van Nistelrooy (35 Tore in 70 Länderspielen) wird sich die deutsche Nationalmannschaft also nicht herumschlagen müssen. Das "Oranje"-Team ist in Charkow nach Portugal und vor Dänemark der zweite Gruppengegner der DFB-Elf in der Vorrunde.