3. Liga

Doppelpack oder nicht? Kosmetik-"Streit" bei 1860

Münchner Löwen siegen klar beim VfR Aalen

Doppelpack oder nicht? Kosmetik-"Streit" bei 1860

Doppelpacker: Münchens Alessandro Abruscia.

Doppelpacker: Münchens Alessandro Abruscia. imago

"Es hat mir gefallen, wie wir heute aufgetreten sind", lobte Coach Daniel Bierofka sein Team und konstatierte, dass es "schon in den ersten zehn Minuten drei Tore" hätte machen können. Fehlte es dem Aufsteiger in den letzten drei Pflichtspielen sowohl an Glück als auch an Abgezocktheit, blieb er am Wochenende eiskalt und vor allem bissig. Die 1:0-Führung sollte jedoch nicht innerhalb der ersten zehn Minuten fallen - es dauerte bis in Spielminute 19, als die Löwen von einem Patzer des an diesem Tag unglücklich auftretenden Aalener Schlussmannes Daniel Bernhardt (kicker-Note 5) profitierten und in Person von Nico Karger auf 1:0 stellten.

Die Löwen pressten, waren in puncto Engagement und Aggressivität auf der Höhe und fanden demnach "mit und ohne Ball immer Lösungen". Dass ein eigentlich unersetzbarer Akteur im Rudel der Löwen fehlte, fiel an diesem Nachmittag kaum auf: Sascha Mölders, aufgrund einer Knieverletzung nicht im Kader, wurde durch Neuzugang Alessandro Abruscia (Stuttgarter Kickers) vertreten - und wie.

Spielersteckbrief Abruscia
Abruscia

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Spielersteckbrief Si. Lorenz
Si. Lorenz

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Abruscia schlägt auf neuer Position ein

Der Italiener, der am 2. Spieltag beim 5:1 über die Sportfreunde Lotte auf der rechten Außenbahn noch nicht wirklich für nachhaltige Eindrücke sorgen konnte, wurde von Bierofka diesmal als offensiver Achter im 4-3-3 eingesetzt und wusste dort direkt zu überzeugen.

Der 28-Jährige war ein ständiger Unruheherd und trug sich zudem doppelt in die Torschützenliste ein. Für Abruscia war es der erste Doppelpack in der dritthöchsten deutschen Spielklasse (24 Einsätze, fünf Treffer). Dementsprechend kannte der Angreifer nur ein Wort dafür: "Geil!". Wobei: Während Treffer Nummer eins noch unstrittig an den 28-Jährigen ging - nach einem blitzsauberen Konter schloss Abruscia aus 13 Metern ab und ließ Bernhardt keine Abwehrchance -, meldete bei seinem zweiten Tor ein anderer Spieler Anspruch auf den Ruhm an. Wenn auch mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Ich habe in der Halbzeit extra nochmals Gel nachgelegt.

Simon Lorenz

In der 54. Minute schoss Abruscia einen direkten Freistoß auf das Aalener Tor, Simon Lorenz stieg hoch, irritierte damit Keeper Bernhardt entscheidend, sodass diesem der Ball durch die Hosenträger rutschte. "Ich war mit den Haarspitzen noch dran", beanspruchte der Innenverteidiger den Treffer für sich. "Deshalb kann man mir den Treffer zuschreiben." Beweis gefällig? "Ich habe in der Halbzeit extra nochmals Gel nachgelegt."

Mit Erfolg kommt auch die gute Laune

Letztlich gehörte das Tor doch Abruscia - Lorenz ging leer aus. Erstgenannter, beflügelt von seinem starken Auftritt (kicker-Note 1,5) und dem Löwen-Sieg, wurde anschließend noch sentimental und konnte sein Glück im neuen Trikot kaum fassen: "Es ist eine große Ehre, für einen Verein wie 1860 zu spielen", so Abruscia. "Es ist alles nochmals viel größer, die Stimmung ist geil und es macht hier einfach Spaß. Wenn man dann noch Erfolg hat, dann ist es umso schöner."

kög