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DFB rechtfertigt sich für Ausrüsterwechsel: "Das lässt uns nicht kalt"

Nike freut sich auf Zusammenarbeit

DFB rechtfertigt sich für Ausrüsterwechsel: "Das lässt uns nicht kalt"

Adidas wird ab 2027 nicht mehr DFB-Ausrüster sein.

Adidas wird ab 2027 nicht mehr DFB-Ausrüster sein. IMAGO/Harry Koerber

Eine Pressemeldung war nicht genug. Der DFB sah sich am Donnerstagabend veranlasst, auf die öffentliche Kritik und die Stimmen aus der Politik noch einmal einzugehen und eine weitere Mitteilung herauszugeben. "Wir verstehen jede Emotionalität. Auch für uns als Verband ist es ein einschneidendes Ereignis, wenn feststeht, dass eine Partnerschaft, die von vielen besonderen Momenten geprägt war und ist, nach mehr als 70 Jahren zu Ende geht. Das lässt uns nicht kalt", schrieb der Verband via X.

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Zuvor hatte sich unter anderem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu Wort gemeldet. "Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht", sagte Habeck. Ein Argument, das sich auch in zahlreichen Kommentarspalten wiederfand.

Der DFB betonte indes, er sei "zuallererst dem deutschen Fußball und dessen Entwicklung verpflichtet" und begründete die Entscheidung mit wirtschaftlichen Gesichtspunkten: "Der DFB hat ein Alleinstellungsmerkmal: Er ist ein Sport-Fachverband, der seine Mitgliedsverbände und die Basis im Amateurbereich finanziert und nicht von ihnen finanziert wird. Er steckt das Geld in den Fußball. Damit Fußball ein Volkssport bleibt."

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Am Donnerstag hatte der DFB bekanntgegeben, dass ab 2027 der US-Sportartikelhersteller Nike alle deutschen Nationalteams ausrüsten wird. Damit endet dann eine mehr als 70-jährige Partnerschaft mit Adidas. Die Zusammenarbeit mit Nike ist zunächst bis 2034 angelegt.

Nike voller Vorfreude

Am Donnerstagabend berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf "Branchenkreise", dass Nike den DFB mit einem Angebot im dreistelligen Millionen-Bereich pro Jahr überzeugt habe. Adidas überweist 50 Millionen Euro pro Jahr.

"Wir freuen uns, ab 2027 offizieller Partner des Deutschen Fußball-Bundes zu sein und mit ihm zusammenzuarbeiten, um das zukünftige Potenzial des Fußballs zu erschließen", teilte Nike Europe dem SID mit. Der DFB sei eine "legendäre globale Kraft im Fußball, die unsere Leidenschaft für den Sport teilt", führte das Unternehmen weiter aus: "Gemeinsam können wir Katalysatoren für Veränderungen sein - von der Unterstützung der Männer- und Frauen-Nationalmannschaften mit den besten Produktinnovationen bis hin zum Ausbau des Frauenfußballs und der Förderung des Breitensports."

las, SID

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