Südwest

Wohin geht die Reise für den FSV Mainz 05 II?

Hoffmann träumt von der 3. Liga

Den Blick stets nach oben gerichtet: Wohin geht die Reise für den FSV Mainz 05 II?

Träumt davon, mit Mainz II in der 3. Liga zu spielen: Cheftrainer Benjamin Hoffmann

Träumt davon, mit Mainz II in der 3. Liga zu spielen: Cheftrainer Benjamin Hoffmann IMAGO/Martin Hoffmann

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Natürlich hat er den Tuchel-Vergleich in den letzten Wochen und Monaten schon häufiger gehört. Vom Mainzer U19-Meistertrainer direkt zum Bundesliga-Chefcoach, dieser steile Aufstieg bleibt bei den Nullfünfern einmalig. Benjamin Hoffmann rückte nun zumindest zum U-23-Trainer auf, ein halbes Jahr nachdem er die zweite Mainzer Meisterschale in der A-Jugend-Bundesliga in die Höhe recken konnte.

Hoffmann war, seitdem der bisherige U-23-Trainer Jan Siewert nach Bo Svenssons Abgang zunächst auf Probe Bundesliga-Trainer wurde, der Eins-A-Kandidat. Und hätte eigentlich am liebsten erst im Sommer übernommen, wie er erzählt. "Ich gehöre zu den Trainern und Menschen, die sehr glücklich sind mit den Dingen, die sie gerade tun können", sagt der 44-Jährige, der schon mit dem BVB zwei Mal A-Jugend-Meister geworden war. Sein Nachfolger bei der Mainzer U 19 ist noch nicht gefunden, mit Blick auf das anstehende Youth-League-Spiel gegen Barcelona hilft Hoffmann seinem bisherigen Assistenten Christoph Babatz bei der Vorbereitung.

Viele seiner "neuen" Spieler kennt Hoffmann aus seinen viereinhalb Jahren in der Mainzer U 19. "Alle können sich als Fußballer neu präsentieren", betont der Fußballlehrer, "die Mannschaft ist absolut intakt. Wir spielen in einer sehr engen Liga, sind nicht aus dem Gröbsten raus, könnten mit einer Siegesserie aber auch oben angreifen." Den Blick immer nach oben gerichtet, das ist typisch Hoffmann. Entgegen der üblichen Formulierungsweise im 05-Unterbau - Spieler entwickeln und für den Profi-Bereich präparieren - sprach der 44-Jährige früh auch vom Sprung an die Spitze. Schließlich, unterstreicht Hoffmann, ist Erfolgsdenken auch ein Ausbildungsgegenstand.

Hoffmann träumt von der 3. Liga

Kein Wunder also, dass er nun explizit von der 3. Liga spricht. Nicht als festes Ziel, das der Verein auch wirtschaftlich zu erzwingen versucht, aber als Ambition, als inneren Antrieb. Wohl wissend, dass andere Zweitvertretungen deutlich mehr Geld in die Hand nehmen und selbst diese selten lange in der 3. Liga bleiben. Zum Testspiel-Auftakt gab es ein wildes 7:4 bei Hessenligist Erlensee. "Ich bin ja teilweise bekannt dafür, für Spektakel zu sorgen", grinst Hoffmann, "wir sind Teil der Unterhaltungsbranche und haben definitiv unterhalten."

Frisch von der Leber weg plaudern und Fußball spielen lassen, das ist Hoffmanns Erfolgsrezept. Natürlich nach Prinzipien auch in der Defensive. "Mit und gegen den Ball unsere Mainz-05-Tugenden einzubringen und dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen", ist sein Ziel. "Und ich versuche gern, nach vorne zu spielen."

Torben Schröder

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