Copado und die SpVgg Unterhaching. Das ist eine Beziehung mit allen Höhen und Tiefen. Und eine Liaison, die mit einer kurzen Unterbrechung mittlerweile schon über 14 Jahre andauert. Als Spieler stieg der heutige Co-Trainer der Profis in seinen fünf Jahren mit Haching aus der Bundesliga zweimal in Serie ab. Copado blieb und schoss den Verein von der damals drittklassigen Regionalliga als Torschützenkönig mit 24 Treffern wieder zurück in die 2. Liga, wo er wieder zum Torschützenkönig wurde. Nach seinem Karriereende geriet der 49-malige Bundesligaspieler als Sportlicher Leiter wegen einer unglücklichen Kaderzusammenstellung des damaligen Drittligisten unter Beschuss. Früher auf dem Spielfeld als Stürmer emotional, reagiert der gebürtige Kieler heute gelassen. "Ich stehe da drüber", sagt der 40-Jährige zu seinem dunklen Karriereabschnitt, in welchen er sich aus heutiger Sicht "ein bisschen hineingedrängt" fühlte.
Dass meine Person in Haching immer kritisch gesehen wird, damit habe ich keine Probleme.
Hachings Co-Trainer Francisco Copado
Er wird deswegen heute von dem einen oder anderen Anhänger der SpVgg immer noch skeptisch beäugt. "Dass meine Person in Haching immer kritisch gesehen wird, damit habe ich keine Probleme." Auch während seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt (07/2005 bis 08/2006) und der TSG Hoffenheim (08/2006 bis 01/2009), blieb die SpVgg immer im Hinterkopf. "Ich wusste genau, dass ich wieder zurück nach München komme. Es hat mich zurückgezogen. Ich habe in Unterhaching viele gute Momente erlebt", so Copado.
In München hat der Sohn spanischer Eltern längst seine eigentliche Heimat gefunden. "Ich liebe die Stadt München. Die Mentalität der Leute mag ich als Spanier gerne", erklärt der frühere Offensiv-Wirbelwind. Gegen Ende der vergangenen Saison wurde er Co-Trainer unter Christian Ziege und zum Cheftrainer der U 17 benannt, die im Vorjahr mit ihm den Bundesliga-Aufstieg bewerkstelligte. Seine Spielerlaufbahn, die erst im Herbst seiner Karriere richtig Fahrt aufnahm, hilft ihm bei seiner Arbeit als Trainer.
Steht neben Christian Ziege (li.) an der Seitenlinie: Unterhachings Co-Trainer Francisco Copado. imago
Erst mit 31 Jahren kam Copado in Frankfurt zu seinem ersten Bundesliga-Tor. "Es wäre für mich mehr gegangen. Für meine Qualität habe ich vielleicht das eine oder andere Bundesligaspiel zu wenig gemacht, weil ich als Spieler zu unruhig war", meint der Spätberufene. Nicht zu schnell ungeduldig zu werden und auf seine Chance zu warten, das möchte er seinen Spielern vermitteln. "Ich kann mich in die Lage der Spieler durch die eine oder andere Erfahrung in meiner Karriere gut hineinversetzen."
Als Trainer plant Copado, sich mit kleinen Schritten nach oben zu arbeiten. "Ich lerne als Co-Trainer sehr viel und kann mich mit Christian Ziege gut austauschen. Wir haben eine ähnliche Meinung über Fußball", sagt Copado. Seine A-Lizenz plant er, demnächst mit der Fußballlehrer-Lizenz zu erweitern. "Cheftrainer zu sein ist immer ein Ziel. Aber erst einmal möchte ich kleine Schritte gehen und als Co-Trainer arbeiten." Anders als in der einen oder andern Phase seiner Spielerkarriere, möchte Copado bei seiner Trainerkarriere Ungeduld vermeiden. Das rät er aktuell auch seinen Spielern: "Egal wie gut man ist, man muss warten können."
DFB bestraft die SpVgg - Bigalke erleidet Kreuzbandriss
Das Sportgericht des Deutschen Fußballbundes hat Unterhaching zu einer Zahlung von 1.500 Euro verdonnert. Der Grund für die Geldstrafe ist der Wurf einer leeren Kleberolle. Der Vorfall ereignete sich bereits am 27. September nach dem Spiel gegen den VfL Osnabrück (3:4): Beim Verlassen des Spielfeldes wurde ein Schiedsrichter-Assistent von einer leeren Kleberolle - geworfen aus dem Hachinger Fanbereich - im Brustbereich getroffen, aber nicht verletzt. Da der Verein dem Urteil zugestimmt hat, ist die Bestrafung rechtskräftig.
Ungemach ereilte die Hachinger auch von der Verletzungsfront. Denn der erste Verdacht bei Mittelfeldspieler Sascha Bigalke nach der Partie bei Preußen Münster erhärtete sich am Donnerstag: Der 24-Jährige fällt mit einem Kreuzbandriss mehrere Monate aus. Das teilte die SpVgg mit.
Schon nach der Partie in Münster hatte Bigalke über Beschwerden geklagt, danach allerdings noch eine Trainingseinheit absolviert. Nun muss sich der Ex-Kölner aber einer Operation unterziehen. "In so kurzer Zeit einen zweiten Kreuzbandriss zu erleiden, ist für Sascha natürlich sehr bitter. Man kann nur hoffen, dass die OP gut verläuft und er bald wieder auf den Rasen zurückkehren kann", sagte Präsident Manfred Schwabl in einer Pressemitteilung.