3. Liga

Copado, eine Geduldfrage - Bigalke mit Kreuzbandriss

Die SpVgg muss 1.500 Euro Strafe zahlen

Copado, eine Geduldfrage - Bigalke mit Kreuzbandriss

Vom Verletzungspech verfolgt: Sascha Bigalke.

Vom Verletzungspech verfolgt: Sascha Bigalke. imago

Copado und die SpVgg Unterhaching. Das ist eine Beziehung mit allen Höhen und Tiefen. Und eine Li­aison, die mit einer kurzen Un­terbrechung mittlerweile schon über 14 Jahre andauert. Als Spie­ler stieg der heutige Co-Trainer der Profis in seinen fünf Jahren mit Haching aus der Bundesli­ga zweimal in Serie ab. Copado blieb und schoss den Verein von der damals drittklassigen Regio­nalliga als Torschützenkönig mit 24 Treffern wieder zurück in die 2. Liga, wo er wieder zum Torschützenkönig wurde. Nach seinem Karriereende geriet der 49-malige Bundesli­gaspieler als Sportlicher Leiter wegen einer unglücklichen Ka­derzusammenstellung des dama­ligen Drittligisten unter Beschuss. Früher auf dem Spielfeld als Stürmer emotional, re­agiert der gebürtige Kie­ler heute gelassen. "Ich stehe da drüber", sagt der 40-Jährige zu seinem dunklen Karriereab­schnitt, in welchen er sich aus heutiger Sicht "ein bisschen hi­neingedrängt" fühlte.

Dass meine Person in Haching immer kri­tisch gesehen wird, damit habe ich keine Probleme.

Hachings Co-Trainer Francisco Copado
Spielersteckbrief Bigalke
Bigalke

Bigalke Sascha

3. Liga - 19. Spieltag
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3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Arminia Bielefeld Arminia Bielefeld
34
2
Preußen Münster Preußen Münster
33
3
Energie Cottbus Energie Cottbus
33
Trainersteckbrief Ziege
Ziege

Ziege Christian

SpVgg Unterhaching - Vereinsdaten
SpVgg Unterhaching

Gründungsdatum

01.01.1925

Vereinsfarben

Rot-Blau

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Er wird deswegen heute von dem einen oder an­deren Anhän­ger der SpVgg immer noch skep­tisch beäugt. "Dass meine Person in Haching immer kri­tisch gesehen wird, damit habe ich keine Probleme." Auch während seiner Zeit bei Eintracht Frank­furt (07/2005 bis 08/2006) und der TSG Hoffen­heim (08/2006 bis 01/2009), blieb die SpVgg immer im Hin­terkopf. "Ich wusste genau, dass ich wieder zurück nach München komme. Es hat mich zurückge­zogen. Ich habe in Unterhaching viele gute Momente erlebt", so Copado.

In München hat der Sohn spanischer Eltern längst seine eigentliche Heimat gefunden. "Ich liebe die Stadt München. Die Mentalität der Leute mag ich als Spanier ger­ne", erklärt der frühere Offensiv-Wirbelwind. Gegen Ende der vergangenen Saison wurde er Co-Trainer unter Christian Ziege und zum Cheftrainer der U 17 benannt, die im Vorjahr mit ihm den Bundesliga-Auf­stieg bewerkstelligte. Seine Spieler­laufbahn, die erst im Herbst seiner Karriere richtig Fahrt aufnahm, hilft ihm bei seiner Arbeit als Trainer.

Francisco Copado (re.) mit seinem Chef Christian Ziege

Steht neben Christian Ziege (li.) an der Seitenlinie: Unterhachings Co-Trainer Francisco Copado. imago

Erst mit 31 Jahren kam Copado in Frankfurt zu seinem ersten Bundesliga-Tor. "Es wäre für mich mehr gegangen. Für mei­ne Qualität habe ich vielleicht das eine oder andere Bundesli­gaspiel zu wenig gemacht, weil ich als Spieler zu unruhig war", meint der Spätberufene. Nicht zu schnell ungeduldig zu werden und auf seine Chance zu warten, das möchte er seinen Spielern vermitteln. "Ich kann mich in die Lage der Spieler durch die eine oder andere Erfahrung in meiner Karriere gut hineinversetzen."

Als Trainer plant Copado, sich mit kleinen Schritten nach oben zu arbeiten. "Ich lerne als Co­-Trainer sehr viel und kann mich mit Christian Ziege gut austau­schen. Wir haben eine ähnliche Meinung über Fußball", sagt Copado. Seine A-Lizenz plant er, demnächst mit der Fuß­balllehrer-Lizenz zu erweitern. "Cheftrainer zu sein ist immer ein Ziel. Aber erst einmal möch­te ich kleine Schritte gehen und als Co-Trainer arbeiten." Anders als in der einen oder andern Phase seiner Spie­lerkarriere, möchte Copado bei seiner Trainerkarriere Ungeduld vermeiden. Das rät er aktuell auch seinen Spielern: "Egal wie gut man ist, man muss warten können."

DFB bestraft die SpVgg - Bigalke erleidet Kreuzbandriss

Das Sportgericht des Deutschen Fußballbundes hat Unterhaching zu einer Zahlung von 1.500 Euro verdonnert. Der Grund für die Geldstrafe ist der Wurf einer leeren Kleberolle. Der Vorfall ereignete sich bereits am 27. September nach dem Spiel gegen den VfL Osnabrück (3:4): Beim Verlassen des Spielfeldes wurde ein Schiedsrichter-Assistent von einer leeren Kleberolle - geworfen aus dem Hachinger Fanbereich - im Brustbereich getroffen, aber nicht verletzt. Da der Verein dem Urteil zugestimmt hat, ist die Bestrafung rechtskräftig.

Ungemach ereilte die Hachinger auch von der Verletzungsfront. Denn der erste Verdacht bei Mittelfeldspieler Sascha Bigalke nach der Partie bei Preußen Münster erhärtete sich am Donnerstag: Der 24-Jährige fällt mit einem Kreuzbandriss mehrere Monate aus. Das teilte die SpVgg mit.

Schon nach der Partie in Münster hatte Bigalke über Beschwerden geklagt, danach allerdings noch eine Trainingseinheit absolviert. Nun muss sich der Ex-Kölner aber einer Operation unterziehen. "In so kurzer Zeit einen zweiten Kreuzbandriss zu erleiden, ist für Sascha natürlich sehr bitter. Man kann nur hoffen, dass die OP gut verläuft und er bald wieder auf den Rasen zurückkehren kann", sagte Präsident Manfred Schwabl in einer Pressemitteilung.

Robert M. Frank/ kon