Champions League

Buruk kritisiert Referee deutlich - Beleidigung mit Nachspiel?

Für Ayhan hat Bayern "aus dem Hinspiel gelernt"

Buruk kritisiert Referee deutlich - Beleidigung mit Nachspiel?

Unzufrieden mit dem Unparteiischen: Trainer Okan Buruk.

Unzufrieden mit dem Unparteiischen: Trainer Okan Buruk. imago images

Was Okan Buruk von der Leistung Antonio Nobres hielt, machte er schon während der Partie mehr als deutlich. Immer wieder schimpfte Galatasarays Trainer wie ein Rohrspatz in Richtung des portugiesischen Unparteiischen. In der fünften Minute der Nachspielzeit ging es dann mit Buruk durch, eine Beleidigung in Richtung Nobres war deutlich über die Stadionmikrofone zu hören. Ob diese ein Nachspiel bei der UEFA hat, bleibt abzuwarten.

Eine zweite Gelbe oder gar Rote Karte sah Buruk jedenfalls nicht. Nach einem Foul des bereits vorverwarnten Alphonso Davies hatte der türkische Coach in der 61. Minute zu vehement eine Ampelkarte gefordert, auf Hinweis des Vierten Offiziellen hatte Nobre in seinem allerersten Champions-League-Spiel die Gelbe Karte für den Galatasaray-Coach gezückt. "Wenn man ein Foul gibt, muss man die zweite Gelbe Karte geben. Das muss Rot sein", schimpfte Buruk weiter: "Davies steigt ihm klar auf den Fuß. Das sind dann die Knackpunkte eines Spiels."

Die Niederlage wolle er Nobre trotz zweier "großer Fehler" nicht anlasten, fügte Buruk noch an. Der Portugiese hatte auch ein undankbares Spiel für seine Premiere in der Königsklasse erwischt. Das 1:0 von Harry Kane hatte bereits der VAR-Überprüfung standgehalten, als Nobre offenbar noch einmal mit dem Videoassistenten Rücksprache hielt.

Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe erklärte hinterher beim Kurznachrichtendienst X seine Sicht der Dinge: "Offensichtlich wurde zweimal auf Abseits bei Bayern gecheckt, weil sie erst Kane prüften. Und offensichtlich machte der Assistent den Videoschiedsrichter auf Müller und sein langes Bein Richtung Torwart aufmerksam. Also haben sie das auch gecheckt, zu Recht kein Abseits."

Tuchel: "In der zweiten Halbzeit hatten wir ein bisschen Glück"

In der 62. Minute hätte die Partie allerdings auch in eine andere Richtung kippen können, als dem Treffer von Lucas Torreira die Anerkennung verwehrt wurde. Die Abseitsstellung zweifelten türkische Medien sogar an. "Abseitslinie beim Tor von Galatasaray angeblich falsch gezogen!", schrieb etwa "Hürriyet". Auch Thomas Tuchel gestand: "In der zweiten Halbzeit hatten wir ein bisschen Glück, dass das Tor für Galatasaray aus dem Abseits kam."

Unter dem Strich stand ein 2:1-Erfolg für die Bayern, die den Gruppensieg damit festzurrten. "Ich glaube, wir haben heute ein anderes Spiel gesehen als im Hinspiel", befand Kaan Ayhan bei DAZN. Der gebürtige Gelsenkirchener sah eine Bayern-Mannschaft, die "aus dem Hinspiel gelernt" und "uns vor mehr Schwierigkeiten gestellt hat".

Vor allem über die zwei Spiele gesehen waren mehr als die null Punkte drin.

Kaan Ayhan

Galatasaray sei sehr wohl bewusst gewesen, dass "Bayern nicht die gleichen Fehler wie im Hinspiel machen wird". Und dennoch ärgerten sich die Gäste über die erneute Niederlage. "Vor allem über die zwei Spiele gesehen waren mehr als die null Punkte drin", haderte Ayhan. "Die Chancen waren da, auch in Führung zu gehen."

Hinter Gruppensieger Bayern sieht es in der Gruppe A nun "chaotischer" aus, Galatasaray hat wie Kopenhagen vier Punkte auf dem Konto - Manchester United, der nächste Gegner der Türken, nur drei. "Alle drei Mannschaften haben es in der eigenen Hand - das gefällt uns eigentlich", gab Ayhan zu, der keine Angst vor dem englischen Rekordmeister hat: "Die bisherigen Spiele haben gezeigt, dass wir mindestens auf Augenhöhe sind."

msc

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