3. Liga

"Brutal": Oldenburger Fans feiern Mannschaft trotz Abstieg

Zukunft zahlreicher VfB-Akteure unsicher

"Brutal": Oldenburger Fans feiern Mannschaft trotz Abstieg

Wurden trotz Abstieg von ihren Fans gefeiert: Die Spieler des VfB Oldenburg.

Wurden trotz Abstieg von ihren Fans gefeiert: Die Spieler des VfB Oldenburg. picture alliance / nordphoto gmbh / Rojahn

Lediglich 14 Punkte holte der VfB auf heimischem Geläuf - und ist damit einsames Tabellenschlusslicht in der Heimtabelle. Eigentlich muss selbst an dieser Stelle eine Klammer gesetzt werden, denn im heimischen Marschwegstadion waren es in der gesamten Saison nur zwei Siege - der letzte datiert gar aus dem September vergangenen Jahres. Der andere "Heimsieg" wurde bei einem der Spiele im Ausweichstadion in Hannover eingefahren, der Lärmschutz verhinderte in Oldenburg den Anpfiff zu späten Uhrzeiten - besonders an Montagabenden.

Trotz der ausbleibenden Erfolge daheim unterstützte der Oldenburger Anhänger stets die Mannschaft, was sich vor allem nach dem Abstieg zeigte, als die Fans das Team trotz der 1:2-Niederlage gegen Zwickau regelrecht feierten. "Brutal, brutal. Ich habe ja auch schon in anderen Vereinen gespielt, da wäre es nicht so gelaufen. Das tut echt weh, so wenig zurückgegeben zu haben", fand Manfred Starke lobende Worte in Richtung der Fans, "das macht mich ein stückweit stolz, dass wir so verabschiedet werden. Danke an alle."

Kurz nach Abpfiff des Spiels gegen Zwickau hatte Starke auch gleich schon einige "Knackpunkte" im Kopf, die unter anderem zum Abstieg geführt haben. "Wenn ich das Spiel in Essen sehe, wo wir die Möglichkeiten haben, in Führung zu gehen und das nicht machen." Auch gegen Saarbrücken verlor man durch einen Elfmeter kurz vor Schluss. "In Überzahl gegen Halle verlieren, die zurück in die Spur holen", stellte der 32-Jährige heraus, genau wie die insgesamt 13 Gegentreffer in der Schlussphase - was auch dazu geführt hat, dass zehn der insgesamt 20 Niederlagen mit nur einem Gegentor Unterschied ausfielen. Allessamt ausbleibende Zähler, die dem VfB in der Endabrechnung gut zu Gesicht gestanden hätten. 

Wie sieht die Zukunft beim VfB aus?

Dass nach dem Abstieg bei sämtlichen Personalien Unklarheit darüber herrscht, wie es in der kommenden Saison weitergeht, kommt wenig überraschend - angefangen beim Trainer. Die Bilanz von Fuat Kilic sieht dabei eigentlich verhältnismäßig gut aus. Vier Siege, zwei Unentschieden bei fünf Niederlagen stehen auf seinem Konto, seit er das Ruder beim VfB übernommen hat - das ergibt einen Punkteschnitt von 1,27. Auf eine komplette Drittligasaison hochgerechnet ergäbe dies 48 Punkte, was allemal zum Klassenerhalt gereicht hätte.

Am Ende ist die Zeit "einfach zu kurz gewesen, um das Ruder komplett herumzureißen", stellte Kilic jedoch fest. Entsprechend seiner Arbeit stellt sich nun dennoch die Frage, ob er auch nach dem Abstieg das Traineramt weiter bekleiden wird. "Das werden wir nach dem Spiel bestimmt nicht bewerten und beurteilen. Wir wollen uns zum Ende hin zusammensetzen und dann gegebenenfalls kommunizieren, ob es weitergeht", so der 50-Jährige. 

Aber er ist bei weitem nicht der einzige, dessen Zukunft unsicher ist. Verteidiger Oliver Steurer versprüht zwar vorsichtig Optimismus, dennoch ist auch sein Verbleib unsicher. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mich hier super wohlfühle. Ich sage niemals nie, aber ich brauche erst mal ein, zwei Tage, um das zu verdauen." Ähnlich sieht es auch bei Christopher Buchtmann und Starke aus - immerhin zweitbester Scorer mit sechs Toren und fünf Vorlagen. Während sich Buchtmann "in ein, zwei Wochen" mit dem Thema auseinandersetzen will, hat sich Starke darüber "noch gar keine Gedanken gemacht". Der Großteil des übrigen Kaders wird sich ebenso die Frage stellen, ob es mit dem VfB in die Regionalliga gehen soll.

Einigkeit herrschte bei allen VfB-Akteuren nach dem Abstieg aber in einer Sachen: Dass die Fans wieder zurück in den Profifußball gehören. Welche Beteiligten aus dieser Saison dann in der kommenden Regionalliga-Spielzeit beim Projekt Wiederaufstieg helfen sollen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

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