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Brunnthaler: "Wir wollen den Herbstmeistertitel einfahren"

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Brunnthaler: "Wir wollen den Herbstmeistertitel einfahren"

Niederösterreich ist das Revier von Melanie Brunnthaler. Hier schlägt die "Wölfin" am häufigsten zu.

Niederösterreich ist das Revier von Melanie Brunnthaler. Hier schlägt die "Wölfin" am häufigsten zu. APA/Georg Hochmuth

"Die Melanie zählt zu den am meisten unterschätzten Spielerinnen", sagt Tanja Schulte, Sportliche Leiterin bei Serienmeister SKN St. Pölten, über Stürmerin Melanie Brunnthaler. "Bei ihrer Statur fällt sie vielleicht nicht so auf. Aber ihr Anlaufverhalten und ihr Mindset sind gewaltig. Mit ihrer positiven Einstellung reißt sie nämlich ihre Mitspielerinnen auch noch mit."

Brunnthaler fällt aber auch durch Tore auf. Vergangene Saison schlug die "Wölfin" in der Bundesliga sechsmal zu, aktuell hält sie schon wieder bei fünf Treffern. Gleich zehn dieser elf Tore erzielte die Stürmerin aus Bruck an der Leitha (die als Studentin ihren Lebensmittelpunkt in Wien hat) in Niederösterreich - acht in diversen SKN-Heimspielen, zwei in den NÖ-Derbys in Neulengbach.

Vom kicker darauf angesprochen, lacht Brunnthaler: "Das hab ich so noch nicht gesehen. Da muss ich anderswo wohl noch zulegen. An die Treffer in Neulengbach kann ich mich aber gut erinnern, denn die waren beide mit dem Kopf." Ihr letztes Tor im Wienerwaldstadion zum 1:1-Ausgleich (der SKN gewann dann noch 2:1) hat auch Schulte mächtig getaugt: "Da hat sie sich bei einem Corner ganz schön in die Höhe geschraubt. In der Champions League gegen Brann wäre ihr das auch fast gelungen."

Inklusive ÖFB-Cup (7:0 beim GAK) haben Brunnthaler und Co. seit dem Derby in Neulengbach in zwölf Tagen schon vier Pflichtspiele absolviert. Keine vier weiteren Tage nach dem Champions-League-Spiel bei Olympique Lyon (0:2) folgt Sonntagmittag der witterungsbedingt verlegte Ligagipfel gegen Verfolger SPG Altach/Vorderland. "Mich stört das nicht", sagt Brunnthaler, "ich konzentriere mich einfach immer auf das nächste Spiel und jetzt liegt der Fokus eben auf Altach."

Frauen-Bundesliga - Nachtrag

Aus der Niederlage in Lyon nimmt sie das Positive mit: "Wir haben jede Minute 110 Prozent gegeben, nie nachgelassen und uns gut verkauft. Gegen den achtfachen Champions-League-Sieger kannst du auch ganz anders aussehen", weiß Brunnthaler. Bei Slavia Prag können sie ein Lied davon siegen. Tschechiens Meister wurde von den Französinnen mit 0:9 aus dem eigenen Stadion gekegelt.

"Sind jetzt wieder ein Stück unberechenbarer"

Gegen Altach ist das Ziel klar. "Wir wollen den Herbstmeistertitel einfahren", sagt Brunnthaler, "aber wir müssen aufpassen. Die Altacherinnen haben zwar nicht immer auf ihrem absoluten Top-Niveau performt, aber trotzdem nur einmal Unentschieden gespielt. Das ist auch eine Qualität."

Auf die an der Schulter verletzte ÖFB-U-19-Teamstürmerin Valentina Mädl müssen die Niederösterreicherinnen weiterhin verzichten. Dafür kommt Sophie Hillebrand nach ihrer mehr als einjährigen Pause nach einer Kreuzband-OP immer besser in Schuss. "Sophie hilft uns enorm weiter, kann auf mehreren Positionen spielen, auch im Mittelfeld", weiß Brunnthaler, "mit ihr sind wir jetzt wieder ein Stück unberechenbarer."

Thomas Schöpf

Die Kapitäninnen der Frauen-Bundesliga 2023/24