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Brancao: "Jetzt gibt es nichts mehr zu verlieren"

Mit dem Rücken zur Wand

Brancao: "Jetzt gibt es nichts mehr zu verlieren"

SKN-Trainerin Liese Brancao war mit der Leistung der "Wölfinnen" unzufrieden.

SKN-Trainerin Liese Brancao war mit der Leistung der "Wölfinnen" unzufrieden. GEPA pictures/Walter Luger

Halbzeit in der Gruppenphase. Österreichs Serienmeister SKN St. Pölten hat mit dem 0:0 gegen Slavia den ersten Punkt eingefahren. Der angestrebte Einzug ins Viertelfinale ist aber in weiter Ferne. "Das soll jetzt nicht mehr unser Ziel sein. Wir wollen jetzt unbedingt einmal einen Gegner schlagen, der auf unserem Niveau ist", stellte die sichtlich enttäuschte Trainerin Liese Brancao im "Wolfsrevier" unter dem VIP-Bereich fest.

Champions League - Gruppe B

6:20 Torschüsse, 4:13 Ecken (0:7 zur Pause!) aus Sicht der St. Pöltnerinnen sprechen Bände. "Sie haben die besseren Chancen gehabt, aber die Top-Chance war auf unserer Seite", weiß Brancao. In der 36. Minute traf Mittelstürmerin Melanie Brunnthaler nach tollem Pass von Maria Mikolajova die Stange, Brunnthalers Nachschuss vereitelte dann Abwehrspielerin Lucie Bendova.

"Das war sehr bitter", so Brunnthaler. Die harte Gangart der Tschechinnen, die auch sie zu spüren bekam, wollte sie nicht als Ausrede gelten lassen: "Darauf waren wir eingestellt. Das war kein Hindernis hier besser zu performen." Ähnlich analysierte Kapitänin Jennifer Klein, die jedoch auch anmerkte: "Wenn sie präsent sind und hart in die Zweikämpfe gehen, können sie manche Mannschaften halt schon brechen." Slavia hat abgesehen vom Kegelabend gegen Titelkandidat Lyon (0:9) diese Saison in 15 Pflichtspielen erst zwei Gegentore kassiert.

"Für mich war das ein klares Foul"

Klar Stellung bezog Brunnthaler auf kicker-Nachfrage zur umstrittenen Szene, als sie in der 33. Minute von Diana Bartovicova von den Beinen geholt wurde, Schiedsrichterin Catarina Campos aber kein Foul pfiff, das dann wohl als Torraub-Foul, also auch noch mit Rot, zu werten gewesen wäre. "Wenn man im Laufen ist und eine Spielerin kommt und Vollgas gegen den Körper geht - also für mich war das ein klares Foul. Ich habe mich nicht fallen gelassen. Die Schiedsrichterin hat es auf jeden Fall anders gesehen", so Brunnthaler lapidar.

Melanie Brunnthaler konnte sich für ihre gute Leistung nicht selbst belohnen. Tom Seiss

Brancao wollte die Leistung des Schiedsrichterteams ,ein Ellenbogencheck von Tereza Szewieczkova gegen Claudia Wenger blieb ebenso ungeahndet, "nicht näher kommentieren. Ich glaube, das war heute nicht der Grund, warum wir nicht gewonnen haben. Wir haben heute nicht unsere beste Leistung gezeigt." Eins sei jedenfalls klar: "Jetzt gibt es nichts mehr zu verlieren." Das Rückspiel in Prag steigt nächsten Donnerstag (21 Uhr LIVE! bei kicker).

Slavia-Trainer Karel Pitak merkte an, dass ihn St. Pölten "nicht überraschen" konnte und seine Schützlinge "die gefährlichste Spielerin Maria Mikolajova" gut aus dem Spiel genommen haben. Dafür gab's kein Vorbei an Carina Schlüter. Die erneut überragende SKN-Schlussfrau hält in der Gruppenphase mittlerweile bei 21 Paraden.

Thomas Schöpf

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