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Blau-Weiss 90: Langsam ein Team für Regionalliga formen

Oberliga NOFV-Nord

Blau-Weiss 90: Langsam eine Mannschaft für den Regionalliga-Aufstieg formen

Marco Gebhardt möchte Blau-Weiss Berlin wieder überregional bekanntmachen.

Marco Gebhardt möchte Blau-Weiss Berlin wieder überregional bekanntmachen. imago images/Matthias Koch

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Auch Blau-Weiss 90 Berlin gehört zu den Geschlagenen der gerade beendeten Saison in der Oberliga NOFV-Nord. Hinter dem Aufsteiger Greifswalder FC und der Hertha aus Zehlendorf belegte die Mannschaft von Trainer Marco Gebhardt den 4. Platz. Dabei wäre es eine besondere Pointe in der Geschichte des Vereins gewesen, hätte es ausgerechnet im 30. Jahr nach Lizenzentzug, Konkurs und Vereinsauflösung mit dem Aufstieg in die Regionalliga geklappt.

Am Gründonnerstag im April war Blau-Weiss 90 noch auf einem guten Weg. Man stand auf Platz 1, nach dem 1:0-Sieg beim Mitkonkurrenten und späteren Aufsteiger Greifswalder FC schien man dem Aufstieg deutlich näher gekommen zu sein. In den folgenden sechs Spielen jedoch gelangen nur noch zwei Siege. "Aber niemand weiß, wie es ausgegangen wäre, hätten wir die Saison komplett zu Ende spielen können", wendet Gebhardt ein.

Wegen der coronabedingten Unterbrechung Ende 2021 wurden einige Spieltage gestrichen, um noch einen Saisonabschluss im Juni hinzubekommen. Richtig groß ist der Frust bei den Blau-Weißen über die vertane Chance aber nicht. "Wenn du sechs Spieltage vor Schluss die Möglichkeit hast, aufzusteigen, willst du das natürlich auch", räumt Präsident Michael Meister zwar ein, sagt aber auch: "Weil der Aufstieg aber nicht unser Saisonziel war, ist der 4. Platz jetzt kein Problem für uns."

Nicht stabil genug

Im Sommer 2021 hatten die Blau-Weißen die Kräfte neu sortiert. Man setzt seitdem auf junge Leute, die auch aus Berlin kommen. Mit einem großen Kader von 27 Spielern wurde die Saison angegangen. "Wir wollen langsam eine Mannschaft aufbauen, die sich innerhalb von zwei, drei Jahren so weit entwickelt, dass sie den Aufstieg in die Regionalliga packen kann", sagt Meister. Mit der Bilanz nach dem ersten Jahr sind Präsident und Trainer zufrieden.

Zwar war die Mannschaft nicht stabil genug, mit 18 Spielern im Kader soll nun aber der nächste Schritt gegangen werden: Ihre Verträge wurden verlängert. Dazu stehen bereits mehrere Neuzugänge fest: Romario Hartwig, Patrick Lux (beide Ludwigsfelder FC), Niklas Struck (Viktoria Berlin), Yousef El-Meguid (Hertha Zehlendorf) und Lars Weber (Tasmania Berlin).

Auch außerhalb des Rasens soll es voran gehen. "Im Fall eines Aufstieges müssten wir im Stadion Lichterfelde spielen", sagt Meister. Weil die Anlage im Volkspark Marienfelde dem Bezirk gehört, hofft der Präsident beim Bezirksstadtrat auf Unterstützung. Denn sollte es mit dem Aufstieg mal klappen, will Blau-Weiss natürlich im eigenen Stadion um Regionalliga-Punkte spielen.

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"Zurück in die blau-weiße Zukunft": Das komplette Portrait über die SpVg Blau-Weiss 90 Berlin lesen Sie in der Montagsausgabe (27. Juni 2023) des kicker - hier auch als eMagazin.

Herbert Schalling