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"Beschämend": Brasilianischer Fußballverband reagiert auf Robinho- und Alves-Urteile

"Schlusspunkt eines der unheilvollsten Kapitel des brasilianischen Fußballs"

"Beschämend": Brasilianischer Fußballverband reagiert auf Robinho- und Alves-Urteile

Der brasilianische Fußballverband CBF äußerte sich erstmals zu den Verurteilungen der ehemaligen Top-Stars Robinho und Dani Alves.

Der brasilianische Fußballverband CBF äußerte sich erstmals zu den Verurteilungen der ehemaligen Top-Stars Robinho und Dani Alves. IMAGO/YAY Images

Mit deutlichen Worten hat der brasilianische Fußballverband auf die Verurteilungen zweier ehemaliger Selecao-Stars wegen Vergewaltigung reagiert. In einem am Freitagabend (Ortszeit) auf X veröffentlichten Statement kritisierte der Verband die früheren Superstars Robinho und Dani Alves scharf. Die "endgültigen Verurteilungen" der beiden sei der "Schlusspunkt eines der unheilvollsten Kapitel des brasilianischen Fußballs", ist in der Stellungnahme zu lesen.

Es sei "beschämend", dass sich Sportler wohl dabei fühlen, derartige Verbrechen in dem Glauben zu begehen, "dass sie das, was sie durch den Sport erreicht haben, vor jeder Strafe" schütze, so der Verband weiter. Gleichzeitig betonte der CBF seine Solidarität mit den beiden Opfern der "brutalen Verbrechen". Es sei wichtig, "dass die mutige Haltung der Opfer mehr und mehr Frauen dazu inspiriert, angesichts solcher Gräueltaten nicht zu schweigen". Auch seine Spieler nahm der Verband in die Pflicht: Das Selecao-Trikot sei mehr, "als nur eine Uniform". Es liege an allen, die es tragen, "die Gefühle und Werte eines ganzen Landes zu verteidigen, das das Trikot repräsentiert".

Robinho wurde am Donnerstag verhaftet

Wegen seiner Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung in einer Mailänder Diskothek war Robinho 2017 in Italien zu neun Jahren Haft verurteilt worden, doch der ehemalige Dribbelkünstler war 2022, als das Urteil rechtskräftig wurde, schon nach Brasilien zurückgekehrt. Nachdem ein Auslieferungsantrag von brasilianischer Seite abgelehnt wurde, beantragten die italienischen Behörden, dass der Stürmer, der seine Karriere im Jahr 2020 beendet hatte, seine Haftstrafe in Brasilien absitzen müsse. Mit diesem Antrag hatte die italienische Justiz Erfolg, in Folge eines Vollstreckungsurteils wurde der heute 40-Jährige am Donnerstag von der Polizei in Santos verhaftet. Seine Anwälte haben gegen das Vollstreckungsurteil am Freitag allerdings Beschwerde eingelegt.

Eine gerichtliche Niederlage musste am Freitag auch der frühere Rechtsverteidiger des FC Barcelona, Dani Alves, hinnehmen. Der 40-Jährige sitzt bereits seit Januar 2023 infolge eines Vergewaltigungsvorwurfs in Spanien in Haft und wurde im Februar dieses Jahres wegen "sexueller Aggression" zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Auch gegen sein Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden, jüngst verpasste es Alves allerdings zum wiederholten Male, die geforderte Kautionssumme zur Haftentlassung zu hinterlegen.

cfr