Vor dem Halbfinal-Kracher gegen Real hatten sich Laimer (Knöchel) und de Ligt (Knie) bei der Generalprobe der Bayern beim 2:1 gegen Frankfurt verletzt, zumindest beim Österreicher reichte es für die Startelf, für de Ligt (nicht im Kader) startete Kim. Dafür waren die in der Bundesliga geschonten Musiala (Sehnenreizung) und Sané (Schambein) einsatzbereit, Choupo-Moting und Guerreiro mussten für sie weichen.
Ins Spiel startete der deutsche Rekordmeister engagiert und mit viel Tempo. Sané hatte nach einer Kane-Ablage schnell eine dicke Chance, scheiterte aber an Lunin (1.). Der FC Bayern bestimmte die Anfangsphase und drückte die Königlichen, bei denen Trainer Carlo Ancelotti nach dem 1:0-Erfolg einer B-Elf in San Sebastian wieder auf sein bewährtes Personal setzte, tief ins letzte Drittel.
Bayern krönen starke Anfangsphase nicht - Real schlägt zu
Einziges Manko der starken Anfangsphase der Münchner: Ein Treffer gelang dem FCB, der immer wieder Ballgewinne verzeichnete, nicht. Kane schoss zu zentral auf Lunin (6.), Sané (7.) und Musiala (12.) verfehlten den Kasten.
Die Königlichen brauchten lange, um offensiv vorstellig zu werden. Eine erste Annäherung von Vinicius Junior (21.) sorgte für keine Gefahr - die zweite richtige Offensivaktion der Gäste saß dann aber direkt: Kroos erkannte die von Kim aufgemachte Lücke und schickte Vinicius Junior durch diese hindurch. Der brasilianische Nationalspieler schob vor Neuer eiskalt ein (24.).
Champions League, Halbfinal-Hinspiele
Die Führung spielte den Blancos, die sich nun wieder meist an den eigenen Strafraum zurückfallen ließen, in die Karten. Den Bayern fehlte der Elan der Anfangsphase, aus dem Spiel gelang wenig Zwingendes im letzten Drittel. Kane schoss kurz vor der Pause einen Freistoß aus 20 Metern knapp am Tor vorbei (42.).
Diesmal treffen die Bayern aus dem Nichts - und das doppelt
Zum zweiten Durchgang brachte Tuchel Guerreiro für Goretzka, das Spiel seiner Mannschaft war allerdings zunächst noch verhalten. Präsenter nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Real. Neuer wischte einen Kroos-Versuch mit einer Hand zur Seite weg (51.).
Ähnlich wie im ersten Durchgang traf dann aber das Team, das eigentlich nicht am Drücker war - und das sogar per Doppelschlag. Müller ließ einen Laimer-Pass auf Sané durch. Der Außenbahnspieler ließ Mendy stehen und schoss ins kurze Eck zum 1:1 ein (53.). Kurz darauf stoppte Vazquez den dribbelnden Musiala im Strafraum mit einem Foul, Kane verwandelte den Strafstoß sicher und drehte damit die Partie (57.).
Die Münchner fanden nun wieder zurück zu ihrem Spiel, waren wieder präsenter in der Offensive und erspielten sich weitere Möglichkeiten. Kanes Drehschuss fälschte Rüdiger ab (66.), Dier scheiterte nach einer Ecke per Kopf an Lunin (67.).
Vinicius Junior hat das letzte Wort
Mit dem 38-jährigen Modric auf dem Platz (75.) hielt aber auch Real dagegen, es entwickelte sich eine total offene Partie. Nach einem Steilpass des Routiniers scheiterte Vinicius Junior am gut reagierenden Neuer (79.). Überhaupt war es der Brasilianer, der die meiste Gefahr in der Gäste-Offensive ausstrahlte. Nach seinem Zuspiel wurde Rodrygo von Kim im Strafraum umgerissen, Vinicius Junior blieb vom Punkt cool und verwandelte zum 2:2 (83.).
Das war gleichzeitig auch der Endstand in einem höchst unterhaltsamen Halbfinal-Hinspiel, nachdem für das Rückspiel am 8. Mai in Madrid (21 Uhr, LIVE! bei kicker) noch alles offen ist.
In der Bundesliga geht es für die Münchener am Samstag zunächst nach Stuttgart (15.30 Uhr), die Königlichen empfangen ebenfalls am Samstag (16.15 Uhr) den FC Cadiz.