Handball

Balingen bleibt wohl doch erstklassig

Vorentscheidender Erfolg vor dem Landgericht Dortmund

Balingen bleibt wohl doch erstklassig

Daumen hoch für den Klassenverbleib? Martin Strobel (vorne) und seine HBW Balingen-Weilstetten.

Daumen hoch für den Klassenverbleib? Martin Strobel (vorne) und seine HBW Balingen-Weilstetten. Imago

"Für uns bedeutet das bis zu einer anderen richterlichen Entscheidung, dass wir Balingen-Weilstetten für den Spielbetrieb zulassen müssen", so HBL-Pressesprecher Oliver Lücke zum Sportinformationsdienst (SID). Rechtliche Schritte der Liga als Reaktion auf die Entscheidung seien denkbar: "Das behalten wir uns vor."

Balingen war sportlich abgestiegen, hatte nach der zweimaligen Lizenzverweigerung für den HSV aber wieder erstklassig geplant. Durch den mehr als überraschenden Erfolg der Hamburger vergangene Woche vor dem HBL-Schiedsgericht drohte dann erneut der Gang in die 2. Liga. Doch Balingen leitete rechtliche Schritte ein - mit Erfolg. Bleibt Hamburg im Oberhaus und erfolgt kein HBL-Einspruch gegen die einstweilige Verfügung, könnten in der kommenden Saison 19 statt den bislang 18 Mannschaften in der Bundesliga spielen. "Denkbar ist das", bestätigte Lücke.

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
THW Kiel THW Kiel
59
2
Rhein-Neckar Löwen Rhein-Neckar Löwen
59
3
SG Flensburg-Handewitt SG Flensburg-Handewitt
54
HBW Balingen-Weilstetten - Vereinsdaten
HBW Balingen-Weilstetten
mehr Infos
HG Saarlouis - Vereinsdaten
HG Saarlouis
mehr Infos

Karrer lobt Juristen

Erleichterung herrschte selbstverständlich in Balingen. "Unser Dank gilt insbesondere unseren juristischen Partnern", jubelte HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer. Die Ligaführung hatte dem letztjährigen Champions-League-Gewinner Hamburg nach dem Saisonende zweimal wegen gravierender finanzieller Unterdeckung die Lizenz für die kommende Spielzeit verweigert. Das unabhängige Bundesliga-Schiedsgericht erteilte den Hanseaten dann aber doch noch in letzter Instanz die Spielerlaubnis für den Fall, dass bis zum 1. Juli (17 Uhr) alle Auflagen erfüllt werden.

Darf Saarlouis jetzt ebenfalls feiern?

Klassenerhalt zum Abschied? Saarlouis-Spielmacher Danijel Grgic (vorne) beendet seine Karriere.

Klassenerhalt zum Abschied? Saarlouis-Spielmacher Danijel Grgic (vorne) beendet seine Karriere. Getty Images

Schätzungen zufolge müssen die Norddeutschen bis zum Stichtag Patronatserklärungen vorweisen können, die das aktuelle Defizit der stolzen Summe von rund 4,5 Millionen Euro abdecken. "Wir warten mit Spannung auf den morgigen Tag", erklärte Lücke: "Davon ist letztendlich auch das weitere Verfahren abhängig. Dann könnte sich der Fall von selbst erledigen."

Ein HBL-Aus für die Balinger hätte zur Folge gehabt, dass die HG Saarlouis aus der 2. Liga abgestiegen wäre. Deshalb zogen auch die Saarländer vor das Landgericht Dortmund und erhielten ebenfalls die vorläufige Zulassung. "Ich bin hocherfreut. Das Gericht hat die Zwangslage, in die wir durch die Gesamtsituation um die Lizenzierung des HSV Hamburg geraten sind, zu unseren Gunsten beurteilt", gestand HGS-Manager Richard Jungmann: "Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass die HBL weitere Rechtsmittel gegen diese Entscheidung einlegen wird."

(dpa)