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Absichtlich nur 16 Spielerinnen: Werder mit Mini-Kader beim FC Bayern

Geballte Bundesliga-Erfahrung in der Regionalliga

Absichtlich nur 16 Spielerinnen: Werder mit Mini-Kader beim FC Bayern

Thomas Horsch setzte die Prioritäten an diesem Wochenende zugunsten der zweiten Mannschaft.

Thomas Horsch setzte die Prioritäten an diesem Wochenende zugunsten der zweiten Mannschaft. IMAGO/foto2press

Als Werder Bremen eine Stunde vor Anpfiff die übliche Aufstellungstafel über seine sozialen Kanäle verbreitete, blieb am unteren Rand recht viel Platz übrig. Im Kader der Grün-Weißen für die Abendpartie beim FC Bayern München (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) standen nur 16 Namen, somit gerade einmal fünf Ersatzspielerinnen.

An einer plötzlich hineinbrechenden Krankheitswelle lag dieses dünne Aufgebot allerdings nicht. Zwar fehlten wie seit längerem die beiden Kreuzbandriss-Patientinnen Lina Hausicke und Catalina Perez sowie Ricarda Walkling (Teilriss des Innenbandes im Knie) und Jette Behrens (Aufbautraining). Kurzfristig fiel dazu aber nur Christin Meyer krankheitsbedingt aus.

Vielmehr handelte es sich um eine bewusste Entscheidung des Klubs: Die Profis Lena Dahms, Melina Kunkel und Reena Wichmann, allesamt zuletzt beim 1:1 gegen Leipzig noch auf der Bundesliga-Bank, hatten stattdessen an diesem Sonntag bei der Zweitvertretung in der Regionalliga Nord ausgeholfen - und dazu beigetragen, dass Gegner Eintracht Braunschweig mit 6:0 nach Hause geschickt wurde.

228 Bundesligaspiele in der Regionalliga-Startelf

Wichmann, die bis März ein Jahr lang verletzt gefehlt hatte, traf dabei zum 3:0. Mit Rieke Dieckmann lief noch eine weitere etablierte Rekonvaleszentin (nach Stauchung im Kniegelenk) bei Werder II auf. Zusammen mit Torhüterin Hannah Etzolds vier und Eefje Böttjers drei Einsätzen ergab das zusammengerechnet 228 Partien Bundesliga-Erfahrung in der Regionalliga-Startelf.

"Wir fahren da nicht zur Kaffeefahrt hin, sondern werden versuchen, alles in die Waagschale zu werfen, um dort erfolgreich zu sein", hatte sich Horsch zuvor auf der SVW-Website mit Blick auf die Partie beim FC Bayern zitieren lassen. Doch dem Klassenerhalt der zweiten Mannschaft maß Werder offenbar mehr Bedeutung bei als einer möglichen Überraschung gegen den designierten Meister der Bundesliga.

Der FC Bayern benötigt noch zwei Siege bis zur Meisterschaft, hatte vor Anpfiff des Abendspiels vier Punkte Vorsprung auf den VfL Wolfsburg. Dass die Bremerinnen selbst auch in der kommenden Saison erstklassig antreten dürfen, stand seit der Nürnberger Niederlage in Frankfurt am Samstag fest - bei zehn Punkten Vorsprung und drei ausstehenden Spielen.

pab

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