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Gegen Neugersdorf: Rot-Weiß Erfurt gewinnt am grünen Tisch

Oberliga NOFV-Süd

Abgesagtes Spiel gegen Oberlausitz Neugersdorf: Rot-Weiß Erfurt gewinnt am grünen Tisch

Blieben am 19. Februar leer: die Ränge des Erfurter Steigerwaldstadions.

Blieben am 19. Februar leer: die Ränge des Erfurter Steigerwaldstadions. imago images/Karina Hessland

Oberliga NOFV-Süd

Der FC Rot-Weiß Erfurt rückt seinem Ziel Regionalliga-Aufstieg immer näher. Der formstarke Spitzenreiter der Oberliga NOFV-Süd bekam nun vom Sportgericht drei weitere Punkte (2:0-Wertung) aus dem abgesagten Spiel gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf gutgeschrieben und baut seine Tabellenführung damit auf sieben Zähler aus. 

Kontroverse um Absage

Am Samstag, den 19. Februar, hätte der FC Oberlausitz Neugersdorf eigentlich auswärts im Steigerwaldstadion spielen sollen, sagte das Match, das bereits im Oktober wegen mehrerer Corona-Fälle bei den Erfurtern verschoben werden musste, jedoch erneut ab. Laut einer Pressemitteilung der Sachsen von damals habe der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) bereits am Donnerstagnachmittag telefonisch von einem Corona-Ausbruch im Verein erfahren. Dazu hätte Neugersdorf dem Verband am Morgen darauf noch einmal per Mail in Kenntnis gesetzt, dass nur noch zehn Spieler des Oberliga-Kaders zur Verfügung stünden, die nicht positiv getestet seien. Eine Spielverlegung habe der Verband aber abgelehnt, vielmehr sollte der Kader mit A-Jugendlichen, die jedoch selbst am Sonntag (20.02.) ein Spiel in der Regionalliga zu bestreiten gehabt hätten, aufgefüllt werden. Diese U-19-Ansetzung wurde daraufhin vom NOFV abgesagt.

Der Mannschaftsrat des FC Oberlausitz Neugersdorf aber habe, nachdem die Spieler am Freitagnachmittag von den Umständen erfahren hätten, einhellig abgelehnt, "sich unter diesen Bedingungen für die Spielteilnahme aus Gründen bezüglich der eigenen Gesunderhaltung und auch zum Schutz für die Spieler der gegnerischen Mannschaft zur Verfügung zu stellen". Der Vorstand habe auch keine Handhabe, die eigenverantwortliche persönliche Entscheidung der Spieler anderweitig zu beeinflussen, schrieb der Verein abschließend in der damaligen Meldung. Dementsprechend reiste der FCO-Tross am 19. Februar nicht nach Erfurt.

RWE will dagegen erst am Samstag "völlig unverhofft", wie die Thüringer in einer Meldung schrieben, von der Spielabsage erfahren haben. Geschäftsführer Franz Gerber äußerte sich damals zur Absage mit harschen Worten: "Diese Nachricht ist ein Schock und ein weiterer Nackenschlag für den FC Rot-Weiß Erfurt in dieser schweren Zeit. [...] Das amateurhafte Verhalten unseres Gegners wird uns zusätzlich zu den Corona-bedingten finanziellen Schäden sicherlich einen weiteren fünfstelligen Betrag kosten. Das werden wir so nicht hinnehmen und uns wehren."

RWE begrüßt die nun gefallene Entscheidung des Sportgerichts freilich. Die vom Verein erhobenen Regressforderungen für den wirtschaftlichen Schaden dagegen werden in einer gesonderten Entscheidung behandelt.

dw

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