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Hanraths lobt Backhaus: "Er hat eine brutale Intensität"

Nun wartet Tabellenführer Bocholt

Hanraths lobt Backhaus: "Er hat eine brutale Intensität"

Die Bilanz im goldenen Oktober: Vier Spiele, vier Siege für die Alemannia.

Die Bilanz im goldenen Oktober: Vier Spiele, vier Siege für die Alemannia. IMAGO/Eibner

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Das Herbstwetter wird allmählich ungemütlich im Westen Deutschlands. Doch für die Alemannia war der Oktober ein goldener Monat. Vier Spiele, vier Siege lautet die Bilanz. Den letzten davon - das 2:1 (2:0) gegen den SC Paderborn II am Samstag - mussten die Aachener allerdings teuer bezahlen. Verteidiger Aldin Dervisevic (21) zog sich bei einer Abwehraktion einen Wadenbeinbruch und mehrere Bänderrisse zu und wird monatelang ausfallen.

"Die Verletzung hat uns schon beeindruckt", räumte Sasa Strujic ein. "Aber ab dem Moment war klar, dass wir für Aldin gewinnen wollen. Da standen wir in der Pflicht", fügte Mika Hanraths hinzu. 2:0 stand es zu diesem Zeitpunkt, nachdem Anton Heinz die ersten beiden Chancen der Gastgeber jeweils in Tore umgemünzt hatte. Zunächst per Kopf nach einer frühen Balleroberung und Flanke von Strujic (8.) und dann per sehenswertem Freistoß mit dem linken Fuß aus halblinker Position in den linken Winkel (45.).

Spitzenteam oder nicht?

Abgesehen davon war es ein Spiel ohne große Höhepunkte auf beiden Seiten, das die effektivere Mannschaft gewann. Denn die Alemannen verwerteten zwei von drei Chancen, während die Gäste durch Kevin Krumme (88.) nur eine von insgesamt zwei Möglichkeiten nutzten.

"Den letzten Ball haben wir häufig fahrig gespielt", bilanzierte Strujic, dazu kamen viele Abseitspositionen und schlecht ausgeführte Ecken, aber immerhin "waren wir enorm effektiv", das habe "am Anfang der Saison noch komplett gefehlt" und sich nun gerade rechtzeitig einstellt. Denn kommende Woche muss die Alemannia beim Überraschungsspitzenreiter 1. FC Bocholt antreten. Dann wisse man, ob die Alemannia nach neun ungeschlagenen Spielen in Folge - sieben davon unter dem neuen Trainer - schon ein Spitzenteam ist, oder nicht, so Strujic. Aber: "Wir haben schon einmal einen Spitzenreiter geschlagen", sagte der 31-Jährige mit Blick auf das 1:0 bei Fortuna Köln zu Beginn des goldenen Aachener Oktobers.

"Eine Art Gehirnwäsche"

"Wir müssen Punkte gut machen", stellte Abwehrkollege Mika Hanraths fest, "und das haben wir heute geschafft." Auf Platz sechs ist die Alemannia inzwischen geklettert. "Und wir wollen weiter nach oben", kündigte der 24-Jährige an. Voraussetzung dafür sei es, weiter viel zu investieren. Doch dafür werde schon der Trainer sorgen, ist Hanraths überzeugt: "Er hat eine brutale Intensität und die gibt er an uns weiter."

"Das ist schon eine Art Gehirnwäsche", beschreibt Heiner Backhaus das. Immer wieder predige er seinen Spielern, wie wichtig das Arbeiten gegen den Ball, das Sprinten ohne Ball sei. Das mache kein Fußballer gern, das wisse er aus eigener Erfahrung. "Ich war ja schließlich selbst Fußballer." Seine Spieler aber müssten das akzeptieren, so Backhaus, "und die Demut vor dieser Spielweise behalten." 

Holger Richter

Die Trainer in der Regionalliga West