EM

Die Gegner von Deutschland in der Hauptrunde der Handball-EM

Vier Kontrahenten für Köln

Die Gegner von Deutschland in der Hauptrunde der Handball-EM

Spanien ist ausgeschieden, Kroatien ist weiter.

Spanien ist ausgeschieden, Kroatien ist weiter. Ingrid Anderson-Jensen

Deutschland führt die Gruppe A der Handball-EM nach den Siegen über die Schweiz und Nordmazedonien an und hat sein Ticket für die Hauptrunde bereits sicher. Weil der letzte Vorrunden-Gegner Frankreich gegen die Schweiz nicht über ein Remis herauskam, musste der Olympiasieger unterdessen noch zittern. Doch Schützenhilfe kam aus Nordmazedonien mit dem Sieg über die Schweiz. Das beflügelte die Franzosen zu einem 33:30-Sieg über Deutschland. Nun startet der Gastgeber der Handball-EM die Hauptrunde und die Mission Halbfinale mit einer Hypothek von 0:2 Punkten.

» Spielplan der Hauptrunde der Handball-EM

Warum Deutschland auf Österreich hoffte

Kroatien

Während das Ergebnis gegen Frankreich mitgenommen wird, warten in der Hauptrunde der Handball-EM vier weitere Gegner im Kampf um das Halbfinale: Die beiden besten Teams der Gruppen B und C. In Mannheim lieferten sich dabei drei Teams einen Kampf um zwei freie Startplätze. Tabellenführer Kroatien, der gegen Rumänien auf Ivan Martinovic verzichten musste, legte vor und buchte mit einem 31:25-Sieg das Ticket in die Domstadt. 

Bei den Torhütern konnte Matej Mandic bislang nur 17 Bälle in drei Partien parieren, auch Filip Ivic (7) und Dominik Kuzmanovic (5) waren noch kein großartiger Rückhalt. Die teaminterne Torschützenliste führt Siebenmeterschütze Mario Sostaric (18/8) vor Luka Lovre Klarica (13) an.  Der junge Linkshänder steht nach dem Martinovic-Ausfall noch mehr in der Verantwortung. Mit Domagoj Duvnjak und Marko Mamic sind auch zwei weitere Bundesligaspieler im Kader von Goran Perkovac bislang zum Einsatz gekommen und konnten defensiv glänzen.

Österreich

Österreich hatte wie Kroatien nach zwei Spieltagen schon 3:1 Zähler gesammelt und wäre mit einem Unentschieden weiter. Spanien hingegen musste gewinnen, auch wenn Trainer Jordi Ribera mit Miguel Sanchez-Migallon und Kauldi Odriozola zwei verletzungsbedingte Ausfälle zu verkraften hatte. Am Ende erkämpfte sich das Team Austria ein 33:33-Unentschieden und sorgte für großen Jubel bei Rot-Weiß-Rot. 

Mykola Bilyk vom THW Kiel ist der Toptorjäger beim Team Austria, viel Verantwortung übernehmen auch Lukas Hutecek und Tobias Wagner (je 12). Auch die Flügelzange mit Robert Weber (14/4) und Sebastian Frimmel (12) weiß zu überzeugen. Bei den Torhütern war vor allem Constantin Möstl mit 31 Paraden ein wichtiger Faktor.

Rein zahlentechnisch war es fürs deutsche Team besser, dass sich der Nachbar sich qualifizierte, weil dadurch Kroatien nur einen Punkt mit nach Köln bringt. Wäre Spanien weitergekommen, steht der Medaillenanwärter weiter unter Druck, Kroatien hätte hingegen zwei Zähler und eine Tordifferenz von +10 im Gepäck.

Island bislang ohne Glanz

Ungarn

In München hatte hingegen Ungarn schon vorzeitig das Ticket für die nächste Runde gebucht, doch auch die Magyaren kämpfen um eine möglichst gute Ausgangslage für das Weiterkommen. Die Lage ist vergleichbar mit Deutschland, denn das Ergebnis gegen den letzten Gegner in der Vorrunde könnte in die Hauptrunde der Handball-EM mitgenommen werden.

Torhüter Kristof Palasics hat mit 26 Paraden gezeigt, warum er das Vertrauen von Nationalcoach Chema Rodriguez genießt. Die meisten Tore gehen bislang auf das Konto von Kreisläufer Bence Banhidi. Gerade auf dieser zentralen Position hat Ungarn mit Miklos Rosta und dem Melsunger Adrian Sipos die Qual der Wahl. Im Rückraum setzten bislang Linkshänder Dominik Mathe (10/3), Spielmacher Mate Lekai (9/2) und Zoltan Szita (9) die meisten Treffer. Auch Zoran Ilic vom HSV Hamburg gehört zum Kader der Magyaren.

Island

Ungarns Abschlussgegner Island kämpfte im Fernduell mit Serbien, das zuvor ein Derby gegen Montenegro absolviert. Die Serben mussten sich am Ende mit 29:30 geschlagen geben, fielen noch auf Rang vier zurück. Island kämpfte nun um die ersten Hauptrundenpunkte, konnte Ungarn aber nur in den Anfangsminuten Paroli bieten und unterlag mit 25:33.

Island setzt auf viel Bundesligaerfahrung, die teaminterne Torschützenwertung führen der Magdeburger Omar Ingi Magnusson (14/6) und sein Gespannparter im rechten Rückraum Viggo Kristjansson (13/6) vom SC DHfK Leipzig an. Nach den  beiden Außen Bjarki Mar Elisson (12/1) und Sigvaldi Gudjonsson (11) kommt dann Kreisläufer Ellidi Vidarsson (10) vom VfL Gummersbach. Im Tor genießt vor allem Viktor Hallgrimsson mit 29 Paraden das Vertrauen von Snorri Gudjonsson.

» Rennen um die Hauptrunde der Handball-EM: Die Lage in den Gruppen

Christian Stein