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NFL: 49ers demontieren Eagles, Packers überraschen Chiefs

Philadelphias Sicherheitschef muss Innenraum verlassen

49ers demontieren Eagles in hitzigem Topspiel - Packers überraschen Chiefs

Aufreger in Philadelphia: 49ers-Linebacker Dre Greenlaw geriet mit Eagles-Sicherheitschef Dom DiSandro (r.) aneinander.

Aufreger in Philadelphia: 49ers-Linebacker Dre Greenlaw geriet mit Eagles-Sicherheitschef Dom DiSandro (r.) aneinander. IMAGO/USA TODAY Network

Bei den 49ers hatte der Stachel nach dem verlorenen NFC Championship Game in Philadelphia, als sich Quarterback Brock Purdy schwer am Wurfarm verletzte, tief gesessen. Vor dem Wiedersehen beider Teams im Lincoln Financial Field hatte sich vor allem Receiver Deebo Samuel im Thrash Talk geübt. Er ließ seinen Worten Taten folgen. Samuel war von den Eagles nicht in den Griff zu bekommen, machte aus nur vier Catches 116 Yards und verbuchte insgesamt drei Touchdowns. Auch Spielmacher Purdy trumpfte bei der 42:19-Demontage des amtierenden NFC Champions erneut stark auf, warf für 314 Yards, vier Touchdowns und ein abermals starkes Passer-Rating von 148,8.

Besser ins Spiel gekommen, waren dabei zunächst die Eagles, die sich bei zwei starken Drives jedoch jeweils mit einem Field Goal begnügen mussten. Die 49ers-Offense legte erst zwei schnelle 3&Out hin, nur um dann richtig Fahrt aufzunehmen und die kommenden sechs (!) Drives jeweils mit einem Touchdown abzuschließen. Einer davon ging auf das Konto von Running Back Christian McCaffrey, der 93 Yards erlief und damit - als erster 49er seit Frank Gore 2014 - die Marke von 1000 Rushing Yards schon nach Woche 13 durchbrochen hat.

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Richtig hitzig wurde das Duell, vor dem beide Teams bereits beim Aufwärmen aneinandergeraten waren, Mitte des dritten Viertels: Nachdem 49ers-Linebacker Dre Greenlaw nahe der Eagles-Bank unnötig hart gegen Receiver DaVonta Smith zu Werke gegangen war, geriet er an der Seitenlinie mit dem Sicherheitschef der Eagles, Dom DiSandro, aneinander und ließ sich dabei zu einem leichten Griff ins Gesicht hinreißen. Die Folge: Für beide war der Abend beendet, auch DiSandro musste den Innenraum - gefeiert von den Eagles-Fans - verlassen. "Ich kann es einfach nicht glauben, dass jemand, der an dem Spiel gar nicht beteiligt ist, einen unserer Spieler so behandeln kann", kommentierte 49ers-Head-Coach Kyle Shanahan später.

Kampf um die NFC-Spitze: Eagles müssen jetzt nach Dallas

Das Stadion, das die 49ers zuvor schon ein wenig verstummen lassen hatten, kochte wieder und in der Folge brachen nach zahlreichen Plays immer wieder Scharmützel zwischen beiden Teams aus. Das Spiel entglitt den 49ers auch nach dem Verlust ihres wichtigen Linebackers nicht mehr. Am Ende bekam sogar die zweite Garde um Backup-Quarterback Sam Darnold Einsatzzeit.

Die Eagles, die in den beiden Spiel zuvor in Kansas City und gegen Buffalo noch Comeback-Siege gefeiert hatten, mussten ihrerseits noch einige bange Momente überstehen, als Quarterback Jalen Hurts (26/45, 298 Yards, TD) im vierten Viertel zu Untersuchungen in die Katakomben lief und kurzzeitig von Marcus Mariota ersetzt wurde. Hurts durfte wenig später aber weitermachen.

Der Vorsprung der Eagles (10-2) an der Spitze der NFC ist damit bis auf einen Sieg geschrumpft. Die 49ers, die Detroit Lions und die Dallas Cowboys (alle 9-3) sitzen Hurts & Co. jetzt im Nacken. Und am kommenden Wochenende muss Philadelphia beim NFC-East-Rivalen in Dallas ran.

Love gewinnt das Duell mit Mahomes - Packers endgültig im Play-off-Rennen

Mittendrin im Play-off-Rennen der NFC sind seit Sonntag auch die Green Bay Packers, die den amtierenden Super-Bowl-Champion Kansas City im heimischen Lambeau Field mit 27:19 bezwangen und nun genau wie fünf weitere Teams bei 6-6 stehen. Quarterback Jordan Love (25/36, 267 Yards) warf auf dem Weg zum dritten Erfolg in Serie drei Touchdownpässe (zwei davon auf Receiver Christian Watson). Durch den Sieg verbesserten die Packers ihre Dezember-Bilanz unter Head Coach Matt LaFleur auf 16-0.

Die Chiefs, bei denen Patrick Mahomes (21/33, 210 Yards) für einen Touchdown warf, sich aber auch eine Interception leistete, führen die AFC West mit einer 8-4-Bilanz zwar weiter an, liegen im Rennen um den Top-Seed, vorerst aber nur noch auf Platz 4.

ski

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