Qualifikation

Dank Mbappé: Frankreich bucht in den Niederlanden das EM-Ticket

Weghorst muss in Hälfte eins ausgewechselt werden

Mbappé trifft erst früh, dann herrlich: Frankreich bucht in den Niederlanden das EM-Ticket

Kylian Mbappé bejubelt einen Treffer mit einem Gruß gen Himmel wegen eines kürzlich verstorbenen Freundes.

Kylian Mbappé bejubelt einen Treffer mit einem Gruß gen Himmel wegen eines kürzlich verstorbenen Freundes. IMAGO/Pro Shots

Ein Sieg fehlte Frankreich vor der Partie in den Niederlanden noch, um das Ticket für die EM in Deutschland zu lösen. Fünf Spiele hatte die Equipe Tricolore in der Qualifikation absolviert und alle zu Null gewonnen. Auch in Amsterdam waren die Franzosen zunächst spielbestimmend und gingen früh nach dem ersten gelungenen Spielzug durch Mbappé in Führung (7.). Die Vorbereitung kam vom Ex-Bielefelder Clauss.

Oranje wacht langsam auf

Gegen eine mitunter tief stehende Elftal kontrollierte Frankreich fortan die Partie. Die Niederlande, die stark ersatzgeschwächt war - unter anderem fehlten Flekken, Gakpo, Depay sowie Frenkie de Jong -, brauchte lange, um im Spiel anzukommen. In Minute 27 meldete sich Oranje aber gleich doppelt an. Veerman drosch einen schönen Spielzug freistehend über das Tor, Xavis Fernschuss wurde daneben abgefälscht.

Fortan war die Partie etwas ausgeglichener, auch weil sich die Niederlande immer wieder nach vorne traute. In Minute 36 gelang dann der erste richtige Abschluss aufs Tor. Maignan wehrte Xavis satten Flachschuss zur Seite ab (36.). Insgesamt versuchten es beide Teams meist aus der Distanz, in den Strafraum ging es selten zielgerichtet. Tchouameni (39.) und Hartman (45.) scheiterten am niederländischen Debütanten Verbruggen respektive Maignan.

Bitter aus Sicht der Niederländer war, dass sich mit Weghorst wohl ein weiterer Spieler dem Lazarett anschloss. Der Stürmer der TSG Hoffenheim hatte nach einer Grätsche inklusive Zusammenstoß mit Griezmann Probleme mit dem rechten Knie und musste noch vor der Pause vom Platz (38.).

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Mbappé trifft traumhaft

Im zweiten Durchgang blieb die Elftal durch den nächsten Abschluss (Malen, 49.) weiter offensiv bemüht - kassierte dann aber ein Traumtor. Nach einer schnellen Bewegung von Mbappé spielte der Angreifer von PSG mit Rabiot einen Doppelpass und hob die Kugel herrlich über den sich vergeblich streckenden Verbruggen hinweg ins Tor (53.).

Oranje gelang fast direkt die schnelle Antwort, der Jubel vom vermeintlichen Torschützen Malen verstummte aber recht schnell, da Passgeber Aké zuvor knapp im Abseits gestanden hatte (55.).

Bart Verbruggen

Der schlägt ein: Bart Verbruggen streckt sich bei Kylian Mbappés zweitem Treffer vergeblich. IMAGO/Pro Shots

Hartman sorgt spät noch einmal für Spannung

Weil Frankreich mit dem 2:0 die Spielkontrolle natürlich noch weniger abgab, passierte erst einmal wenig in der Arena in Amsterdam. Erst in der Schlussphase wurde es noch einmal spannend, weil die Elftal sich erst mit Malen (knapp vorbei, 81.) vorsichtig und dann nach einem starken Doppelpass von Hartman und Bergwijn endgültig wieder zurückmeldete. Hartman überraschte in seinem ersten Länderspiel Maignan aus spitzem Winkel im kurzen Eck (83.).

Frankreich hatte es in dieser Partie schon einige Male gezeigt und zeigte es nur drei Minuten später fast wieder: Die Equipe Tricolore konnte nahezu ohne Anlaufzeit das Tempo wieder erhöhen. Mbappés Fernschuss klatschte an die Latte (86.), den Schlenzer des eingewechselten Thuram fing Verbruggen (87.).

Das Aufbäumen der Elftal kam am Ende zu spät, auch weil Bergwijn knapp an einem Zuspiel von Hartman vorbeirutschte (90.+1). So muss Oranje weiter an der Qualifikation zur EM arbeiten, Frankreich nicht mehr, der Weltmeister von 2018 ist sicher im nächsten Jahr in Deutschland dabei.

So können die Franzosen entspannt ins nächste Quali-Spiel am 18. November gegen Gibraltar gehen, zuvor steht am Dienstag (21 Uhr) ein Testspiel gegen Schottland an. Bei der Elftal ist dagegen der Druck groß, denn es geht nach Griechenland (Montag, 20.45 Uhr), das 2:0 in Irland gewann und deshalb drei Punkte vor den Niederlanden auf Platz zwei liegt - allerdings auch mit einem Spiel mehr auf dem Konto.

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