Frauen

Frauen: Werder Bremens Ärger über Bayern München-Führungstor

Foul an Peng wird nicht geahndet

"Wurde definitiv geschubst": Bremer Ärger über Münchens Führungstor

Livia Peng wurde vor der Führung des FC Bayern München behindert.

Livia Peng wurde vor der Führung des FC Bayern München behindert. Getty Images

Dass der SV Werder Bremen am Sonntagabend schlussendlich ohne Punkte Punktgewinn dastand, war für Trainer Thomas Horsch angesichts der schwierigen Aufgabe gegen den amtierenden Meister aus München zu erwarten. "Natürlich ist der Bayern-Sieg total verdient", so der Trainer nach der 0:2-Niederlage bei "MagentaSport". "Aber wenn ich mir ansehe, was wir für zwei Tore kassiert haben aus zwei Eckstößen, die wir selber produzieren - das ist schon sehr ärgerlich. Vielleicht hätten sie sonst noch eines gemacht, aber haben sie nicht".

Denn vielmehr als die Tatsache, gegen die Münchnerinnen verloren zu haben, stießen den Bremern die Umstände rund um den frühen Führungstreffer der Bayern sauer auf. Einen Eckball in der ersten Minute hatte Horschs Team zwar selbst verschuldet ("Wir waren vorher beim Einwurf nicht sortiert und haben daraus eine Ecke kassiert, da waren wir selbst Schuld"), im Anschluss aber nur Aufgrund einer Fehlentscheidung den Gegentreffer kassiert. Bei Erikssons Kopfball im Zentrum war zwar alles sauber, nach Viggorsdottirs Einsatz im Fünfmeterraum wäre jedoch eine Intervention des Schiedsrichterteams zwingend gewesen.

"Aus meiner Sicht wurde ich definitiv geschubst und es wurde mir auf dem Fuß gestanden", äußerte Werder-Torhüterin Livia Peng Unverständnis über die Entscheidung, das Münchner Führungstor nicht zurückzunehmen. Die Kapitänin der Münchnerinnen ging im Zweikampf mit Peng nicht zum Ball, traf nur ihre Gegenspielerin und verhinderte ein Eingreifen der Torhüterin. Erikssons Kopfball schlug folglich ohne Gegenwehr ein. Das Team um Schiedsrichterin Nadine Westerhoff hatte jedoch nichts zu beanstanden. Und da es in der Frauen-Bundesliga keinen Videobeweis gibt, hatte der Treffer Bestand.

"Da beginnt das Spiel natürlich in eine Richtung zu gehen", befand Horsch. "Schade, dass das in der zweiten Minute passiert und dadurch der ganze Matchplan über den Haufen geworfen wird", ärgerte sich Peng, die mit zahlreichen Paraden im weiteren Spielverlauf die Bayern-Spielerinnen zur Verzweiflung brachte.

Wir haben gegen eine Mannschaft aus der Champions League gespielt, die sich richtig strecken musste.

Thomas Horsch

Dennoch überwiegt bei den Bremern der Stolz. "Sie haben uns sehr ernst genommen. Es war ein sehr hart umkämpftes Spiel", freute sich der Trainer. "Wir haben gegen eine Mannschaft aus der Champions League gespielt, die sich richtig strecken musste. Ich bin stolz, wie wir uns gewehrt haben, aber natürlich auch verärgert über die beiden dämlichen Tore, die wir kassiert haben. So ist das nun mal - weiter geht's. Wir entwickeln uns weiter, das ist in Ordnung. Wir müssen die Punkte gegen andere Mannschaften holen."

Am Freitag wartet nun zunächst das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg (18 Uhr), am 10. Dezember treten die Bremerinnen bei Bundesliga-Schlusslicht MSV Duisburg an (18.30 Uhr).

kmx

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