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Rangnick: "Havertz hat nicht Außenverteidiger gespielt"

ÖFB-Coach trifft mit Nagelsmann auf alten Bekannten

Rangnick: "Havertz hat nicht Außenverteidiger gespielt"

Dreier- oder Viererkette? Ralf Rangnick beobachtet Deutschland genau.

Dreier- oder Viererkette? Ralf Rangnick beobachtet Deutschland genau. IMAGO/GEPA pictures

Es ist schon eine Weile her, dass die beiden Kontrahenten miteinander gesprochen haben. Seit Nagelsmann das DFB-Team übernommen hat, hätten die beiden nicht mehr miteinander telefoniert, erklärte Rangnick. "Aber ich habe gesehen, welchen Fußball er spielen möchte", sagte der ÖFB-Coach am Montag.

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Das bezieht sich nicht nur auf die drei DFB-Spiele unter Nagelsmanns Regie. Schließlich war Rangnick bei der TSG Hoffenheim Trainer, als Nagelsmann Nachwuchscoach wurde. Jahre später holte er den 36-Jährigen zu RB Leipzig. "Klar kenne ich Julian und weiß, wie seine Spielidee aussieht", sagte der 65-Jährige. Auch beim DFB-Team habe man ja schon "beides gesehen".

Konkret meint Rangnick damit die beiden Abwehrvarianten. Gegen die USA (3:1) und Mexiko (2:2) hatte Nagelsmann mit einer Viererkette spielen lassen, gegen die Türkei (2:3) setzte er laut Rangnick auf einen "Dreierkettenaufbau mit zwei Jokern, wie es Julian gerne nennt". Vor der Partie in Wien stellt sich also die Frage, auf welche taktische Ausrichtung das deutsche Team diesmal setzen wird und ob es das Experiment mit Kai Havertz wiederholt. Österreich müsse laut Rangnick vorbereitet sein "auf verschiedene Szenarien".

Rangnick widersprach dabei der Auffassung, dass der Arsenal-Akteur gegen die Türkei einen klassischen Part auf links gespielt hätte. "Havertz hat meiner Meinung nach nicht Außenverteidiger gespielt, sondern er war Joker in einem 3-5-2", sagte er. Die DFB-Elf habe auf zwei "wing backs" gesetzt, "die eher aus dem offensiven Mittelfeld kommen - mit Leroy Sané rechts und Kai Havertz links".

Um Deutschland in die Schranken zu weisen, hat Österreich übrigens alle Mann an Bord, auch der zuletzt angeschlagene Florian Grillitsch von der TSG Hoffenheim wird, "so wie es aussieht", mit dabei sein. "Wir werden mit der stärkstmöglichen Elf auflaufen", versprach der ÖFB-Coach.

"Zu keinem Zeitpunkt" Gespräche mit dem DFB

Dass es Österreich mit einem angeschlagenen Gegner zu tun bekommt, wollte Rangnick nicht überbewerten. Auch wegen des deutschen Abschneidens bei der Heim-EM macht sich der gebürtige Backnanger keine großen Gedanken: "Deutschland hat die Chance, eine richtig gute EURO zu spielen - weil sie die Spielerqualität und mit Julian einen richtigen Toptrainer haben."

Er selbst war übrigens nie als deutscher Nationaltrainer im Gespräch: Mit dem DFB habe es "zu keinem Zeitpunkt" Gespräche gegeben, versicherte Rangnick.

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